Jackson,Lisa by Mercy

Jackson,Lisa by Mercy

Autor:Mercy [Mercy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-08-30T22:00:00+00:00


»Sag nicht, ich soll dir noch einen Gefallen tun«, sagte Montoya, als Bentz ihn zur Rushhour von dem verstopften L.A. Freeway aus anrief. Er hatte das Fenster einen Spaltbreit geöffnet, doch jetzt schloss er es und stellte die Klimaanlage höher.

»Du hast doch sowieso Dienstschluss.«

»Und ich dachte, ich fahre jetzt nach Hause, verbringe den Feierabend mit meiner Frau und entspanne mich. Das ist deine Angelegenheit, Bentz, nicht meine.« Trotz seiner Meckerei klang Montoya nicht genervt.

»Schon gut, schon gut, aber ich könnte etwas Hilfe gebrauchen.«

»Und wie soll die aussehen?«

»Weitere Recherchen im Internet und in den Polizeiakten.«

»Großartig.«

»Ich brauche den Namen einer Astrologin - keine Ahnung, ob sie noch praktiziert oder überhaupt noch lebt. Alles, was ich habe, ist ein Vorname: Phyllis.«

»Kein Nachname? Sonst nichts?«

»Sie hat irgendwo in der Gegend von Los Angeles gelebt oder gearbeitet. Außerdem könntest du dich schlau machen, ob Alan Gray noch geschäftlich tätig ist. Er ist Bauunternehmer in Südkalifornien. Zumindest war er das vor fünfundzwanzig Jahren.«

»Alan Gray?«, wiederholte Montoya. »Hab ich den Namen schon mal gehört?«

»Vermutlich hab ich ihn mal erwähnt. Er ist eine große Nummer. Multimillionär, hatte ein Haus in Malibu, glaub ich, außerdem ein Apartment in New York und ein Anwesen irgendwo in Italien. Er hatte sogar eine Yacht unten in Marina del Rey vor Anker liegen, wenn ich mich recht erinnere. Er war mit Jennifer zusammen, bevor sie und ich ein Paar wurden, und ich möchte, dass du herausfindest, ob er noch in der Gegend ist.«

»Du verlangst ja gar nicht viel.«

»Nur das Nötigste«, bestätigte Bentz und legte auf. Es war später Nachmittag, die Sonne stand tief am Himmel, die Hitze des Tages setzte sich in den Asphalt. Bentz beschloss, sich bei Oscar's, einem Restaurant in seiner alten Wohngegend, das Jennifer und er oft besucht hatten, etwas zum Abendessen zu bestellen. Er brauchte einen ruhigen Ort, an dem er auf Überbleibsel seiner Vergangenheit stoßen würde und versuchen konnte, das, was er über seine Ex-Frau erfahren hatte, zu einem Bild zusammenzusetzen - ein Bild, das sich jeden Tag änderte, ganz so, als wäre Jennifer ein Chamäleon gewesen. Bentz hoffte, das Alte mit dem Neuen in Verbindung bringen zu können, um eine Vorstellung von der Frau zu gewinnen, die ihm von Tag zu Tag fremder wurde.

Selbst im Tod war ihm Jennifer Nichols-Bentz ein absolutes Rätsel.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.