Innswich Horror by Edward Lee

Innswich Horror by Edward Lee

Autor:Edward Lee
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Bookwire GmbH
veröffentlicht: 2013-04-23T22:00:00+00:00


Aber ich wusste, was ich wollte. Ich wollte sie. Und ich werde alle Anstrengungen unternehmen, um der Mann zu sein, nach dem sie sich sehnt, den sie bisher jedoch nie hatte.

Mir war klar, dass ich die Wogen nicht nur meines Zorns über die Ausbeutung des jungen Zimmermädchens, sondern auch der Trauer über Mr. Nowrys Herzinfarkt glätten und auf andere Gedanken kommen musste. Ich entschied dann, mich in der Stille des sauberen Zimmers zu entspannen, daher setzte ich mich auf mein Bett und schlug mein Lieblingsbuch auf: Schatten über Innsmouth. Allerdings wollte ich jetzt nicht konzentriert darin lesen; das sparte ich mir für den kommenden Tag auf, wenn ich den perfekten Platz, vielleicht sogar mit Blick auf den Hafen, gefunden hatte. Auch wenn dort andere Gebäude standen, waren das Hafenbecken selbst ebenso wie die geheimnisvolle See dahinter die gleichen, die Lovecraft erspäht hatte, als ihm die Grundzüge zu seinem Meisterwerk erstmals in den Sinn gekommen waren, eine brillante Verschmelzung aus Atmosphäre, Konzept, Charakteren und letztendlich Horror. Augenscheinlich war Lovecraft derart von Irwin Cobbs angeberischem, doch höchst makabrem »Fischkopf« und auch Robert Chambers’ fehlerhaftem, aber bildergetränktem »Hafenmeister« beeinflusst gewesen, dass er die Grundlagen dieser Geschichten ergriffen und diese in geniale neue Richtungen geführt hatte, um seine eigene überragende Geschichte über symbolische – und gänzlich monströse – Rassenmischung zu weben. Als der Erzähler Robert Olmstead darin zufällig auf den verfallenden und legendenumwobenen Seehafen von Innsmouth stößt, kommt er als Erstes dahinter, dass die Stadtbewohner vor langer Zeit eine Art Pakt mit einer Rasse schrecklicher amphibischer Meereswesen eingegangen sind, die Captain Obed Marsh, ein Seehändler, auf einer Reise nach Ostindien entdeckt hatte; als Zweites und Schlimmstes, dass dieser monströse, von Habgier getriebene Pakt nicht nur Menschenopfer beinhaltete, sondern auch die ungezügelte Kreuzung der Kreaturen – der Tiefen Wesen – mit der menschlichen Bevölkerung von Innsmouth. Jede Seite, auf die ich umblätterte, führte mich zu einem Bild oder einer Zeile, das beziehungsweise die ich leicht als meinen Favoriten erachten konnte.

Dies war so eine, eine Dialogzeile, gesprochen von niemand anderem als dem »alten Säufer« Zadok Allen, dessen Vorbild aus dem wirklichen Leben Zalens Großvater Adok gewesen war. Die Zeile lautete wie folgt: »So ein’n wie den Käpt’n Obed gibt’s kein zweites Mal nich – der alte Satansbraten. Ho, ho! Ich weiß noch gut, wie er immer von fremde Länder erzählt hat un die Leute für blöd erklärt hat, weilse inde christliche Kirche gegang sind und sich demütich mit ihr’m Schicksal abgefund’n hab’n. Soll’n sich bessere Götter anschaffen, sagt er, wie die Völker auf’n Westindischen – solche Götter, wo ihn’n für ihre Opfer jede Menge Fisch geb’n und wirklich die Gebete von’n Leuten erhörn.«

Naturgemäß amüsierte mich die sich anbietende Parallele: »jede Menge Fisch«, den die Tiefen Wesen nach Innsmouth gebracht hatten im Austausch für blutige Opfergaben. Ich musste kichern wegen des Reichtums an lokalem Fisch in dieser sehr realen Stadt. Beinahe hätte ich laut aufgelacht!

Etwas, das ich meinem Unterbewusstsein zuschrieb, bewirkte, dass ich mit dem ziellosen Blättern aufhörte, und als Nächstes rasteten meine Augen auf einer weiteren



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