Im Taumel der Herzen - Roman by Johanna Lindsey

Im Taumel der Herzen - Roman by Johanna Lindsey

Autor:Johanna Lindsey
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2011-11-27T23:00:00+00:00


26

Einen Großteil der Rückreise nach London stand Julia unter Schock. Als sie schließlich wieder klar denken konnte, begriff sie, dass Lord Allen rechtlich nicht befugt war, eine britische Strafkolonie auf die von ihm beschriebene Weise für seine Zwecke zu missbrauchen. Niemand durfte dorthin geschickt werden, ohne vorher von einem Gericht dazu verurteilt worden zu sein. Demnach hatte der Graf, um einen Prozess zu umgehen, seine Beziehungen spielen lassen. Das konnte sie auch. Allerdings waren die einzigen Lords in ihrem Bekanntenkreis, die für so etwas genug Einfluss besaßen, Carols Vater und James Malory – wobei Julia von Carol wusste, dass deren Vater diesen Monat im Ausland weilte.

Deswegen fuhr sie gar nicht erst nach Hause, sondern beschloss, sofort bei den Malorys vorzusprechen. Den schlimmsten Schrecken hatte sie inzwischen zwar abgeschüttelt, empfand aber immer noch ein Gefühl von Panik. Wenn Richard tatsächlich festgenommen worden war, nachdem sie ihn vor mehr als einer Woche zum letzten Mal gesehen hatte, dann galt es jetzt keine Zeit zu verlieren. Immerhin war der Graf davon ausgegangen, dass das Gefangenenschiff sich bereits auf hoher See befand. Julia wollte, dass es aufgehalten und Richard von dort heruntergeholt wurde, ehe zu viel Schaden entstand – ehe ihm zu viel Schaden entstand. Falls das Schiff schon bald nach Richards Ergreifung losgesegelt war, hatte es unter Umständen schon fast eine Woche Vorsprung!

Sie hoffte, die Malorys allein anzutreffen, damit sie ihr Anliegen vorbringen konnte, doch als der Butler sie zum Salon führte, hörte sie bereits von draußen andere Stimmen, ein paar davon mit amerikanischem Akzent. Nun konnte sie nur noch hoffen, dass James wenigstens zu Hause war und nicht wieder versuchte, der Verwandtschaft seiner Frau aus dem Weg zu gehen.

Dann aber hörte sie eine einzelne Stimme erklären: »Ich habe dort die ganze Woche nach ihm gesucht und die Leute befragt. Ich habe Richards Bruder von einem Ausflug mit seinem Sohn abgehalten, weil ich unbedingt wollte, dass er jeden Winkel ihres Hauses durchsucht – was er auch getan hat. Rich ist nicht dort. Ich habe sogar in den nahe gelegenen Gefängnissen nachgesehen. Inzwischen sind mir die Ideen ausgegangen, Gabby. Er ist weg, einfach verschwunden!«

Julia erkannte die Stimme als die von Richards Freund Ohr. Genau in dem Moment, als er den letzten Satz zu Ende sprach, erreichte sie die Tür. James war dort und verzog wie üblich keine Miene. Georgina und Gabrielle, die auf dem Sofa saßen, wirkten beide besorgt, Gabrielle sogar richtig beunruhigt. Drew stand hinter dem Sofa und hatte seiner Frau eine Hand auf die Schulter gelegt. Boyd und Ohr saßen auf dem Sofa gegenüber.

»Wir wissen beide, dass er nicht einfach verschwinden würde, ohne uns Bescheid zu geben«, wandte Gabrielle sich an Ohr. »Demnach ist er noch irgendwo hier in der Gegend, wir müssen lediglich herausfinden, wo. Du sagst, er hasst seinen Vater? Und deswegen hat er uns nie von ihm erzählt?«

»Seine Verlobte hasst er ebenfalls. Kein Wunder, dass er nie nach England zurückwollte!«

Julia war bei diesen Worten zusammengezuckt. Offenbar hatte Ohr der Gruppe bereits einiges über ihre Beziehung zu Richard erzählt, bevor sie zufällig die letzten paar Sätze des Gesprächs mitbekommen hatte.



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