Ich bin einfach zu genial by David Stuart

Ich bin einfach zu genial by David Stuart

Autor:David, Stuart [David, Stuart]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-cbt HC
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


16

Zum ersten Mal im Leben gehe ich so früh wie möglich zur Schule und warte am Tor auf Cyrus McCormack. Auch Drew Thornton kommt schon ziemlich bald, und ich verstecke mich hinter einer Mülltonne, damit er mich nicht sieht. Ich beobachte vorsichtig, wie er zum Schulhof weitergeht und in der Menge verschwindet. Er scheint völlig in Gedanken zu sein und träumt wahrscheinlich noch von der Warcraft-Messe. Ich beschließe, fürs Erste hinter der Mülltonne zu bleiben. Da sind eine ganze Menge Leute, denen ich jetzt lieber nicht begegnen möchte, und ich hake sie nacheinander ab, als sie vorbeikommen: Gary Crawford, mein Cousin Harry, Chris Yates. Die mittleren Dominosteine aus meiner Abfolge. Als es läutet, ist Cyrus, der alles in Bewegung bringen soll, immer noch nicht aufgetaucht, und auch vom Stein, zu dem alles hinführt, ist nichts zu sehen: Elsie Green. Ich warte noch ein paar Minuten, während die Letzten mit von der Nacht verlegenen Frisuren durchs Tor hasten, und komme schließlich zu der Überzeugung, dass Cyrus und Elsie schon vor mir gekommen sein müssen, und ich gehe zum Unterricht.

Für mich geht es los mit einer Doppeldosis Langeweile in Geschichte bei Feldwebel Monahan. Der erste Teil geht ganz schnell vorüber, weil sich herausstellt, dass wir Hausaufgaben aufhatten, die ich nicht gemacht habe. Monahan bringt Schwung in die Sache, indem er wahllos Normalos aus dem, was sie geschrieben haben, vorlesen lässt. Während ich darauf warte, dass er meinen Namen aufruft, kommt das Adrenalin ziemlich in Wallung, und die Zeit vergeht wie im Flug. Die Rettung kommt für mich in Gestalt von Eric Beadle, der vor mir aufgerufen wird und am Wochenende offenbar ebenfalls Besseres zu tun hatte. Er gibt sich redlich Mühe, etwas aus dem Stegreif zum Besten zu geben, aber der Feldwebel durchschaut ihn und zerrt Eric über den Flur zu Direktor Bailey, sodass ich inzwischen die Hausaufgabe von Elaine Cochrane abschreiben und noch etwas von dem einstreuen kann, was ich gehört habe, während ich darauf wartete, dass Monahan meinen Namen aus dem Hut zieht.

Von da an zieht sich die Zeit allerdings in die Länge wie eine Woche bei meiner Tante Margaret. Monahan lädt Terabytes von Einzelheiten über einen uralten Typen hoch, den man perfekt erhalten im Moor gefunden hat. Was ich davon mitbekomme, klingt alles ziemlich gruselig – es geht um Körner in seinem Magen, die er gegessen hat, und einen um seinen Hals geknoteten Strick. Er soll mehr als tausend Jahre alt sein. Nicht gerade das, worüber man morgens als Erstes nachdenken möchte. Schließlich zeigt uns Monahan sogar ein Bild, das ich mir aber nicht ansehe. Es muss doch eine Organisation geben, bei der ich ihn wegen des Versuchs, Minderjährigen psychische Schäden zuzufügen, auf eine schwarze Liste setzen lassen kann.

Das beschäftigt mich den größten Teil der restlichen Stunde und hilft, die Zeit weniger schmerzhaft verstreichen zu lassen.

In der Pause renne ich durch die ganze Schule und suche Cyrus. Manche sagen mir, sie hätten ihn gesehen, wissen aber nicht mehr, wann. Andere erzählen mir wieder ganz genau, wo er ist, aber ich finde ihn dort auch nicht.



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