Hospital Station by James White

Hospital Station by James White

Autor:James White
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Science Fiction
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


V

Am fünften Tag ihrer Zusammenarbeit sagte Conway zu Arretapec: »Man hat mir versichert, daß Ihr Patient körperlich völlig gesund ist und keine psychiatrische Behandlung benötigt. Daher bin ich zu dem Schluß gekommen, daß Sie auf telepathischem oder ähnlichem Weg versuchen, irgendeine Veränderung in der Gehirnstruktur des Patienten zu bewirken. Falls meine Schlußfolgerungen zutreffen, hab ich für Sie Informationen, die Ihnen helfen werden oder die zumindest interessant für Sie sind.

Es gab einst ein riesiges Reptil, das dem Patienten stark ähnelt und vor Urzeiten auf meinem Heimatplaneten gelebt hat. Von Überresten, die von Archäologen ausgegraben wurden, wissen wir, daß es in der Gegend der Kreuzbeinwirbel ein zweites Nervensystem besaß – oder benötigte – , das um ein Vielfaches größer als das eigentliche Gehirn war und vermutlich die Motorik der Hinterbeine, des Schwanzes und so weiter steuerte. Falls das stimmt, haben Sie es vielleicht auch bei unserem Patienten mit zwei Gehirnen zu tun und nicht nur mit einem.«

Während er auf Arretapecs Antwort wartete, war er heilfroh, daß der VUXG einer Spezies angehörte, deren ethische Grundsätze es verboten, ihre telepathische Fähigkeit gegenüber Nichttelepathen anzuwenden. Sonst wäre Arretapec Conways Wissen über die beiden Nervenzentren des Patienten nicht verborgen geblieben und auch nicht, daß Conway sich dieses Wissen nur hatte aneignen können, weil er heimlich einen Kollegen beauftragt hatte, den nichtsahnenden Dinosaurier mit Röntgenscanner und -kamera eines Nachts zu untersuchen, während er und der Patient geschlafen und Arretapec ein weiteres Loch in die Schreibtischplatte genagt hatte.

»Ihre Schlußfolgerungen sind korrekt«, bestätigte ihm Arretapec endlich, »und auch Ihre Informationen sind sehr interessant. Ich hatte es nie für möglich gehalten, daß ein Wesen zwei Gehirne besitzen kann. Das würde jedoch die ungewöhnlichen Kommunikationsschwierigkeiten erklären, die ich mit der Kreatur hab. Ich werde das untersuchen.«

Conway verspürte schon wieder diesen Juckreiz, aber da er jetzt die Ursache dafür kannte, konnte er ihn ohne ›herumzuzappeln‹ ertragen. Das Jucken ließ wieder etwas nach, und Arretapec sagte: »Ich erhalte eine Reaktion. Zum erstenmal erhalte ich eine Reaktion!«

Der Juckreiz begann erneut… dieses Mal wurde der ganze Schädel von ihm erfaßt, und er wurde immer unerträglicher…

Es war nicht nur ein Gefühl, als ob Ameisen mit rotglühenden Beißzangen an seinen Gehirnzellen nagten, sondern als ob jemand gleichzeitig mit rostigen Nägeln Löcher in sein armes, geplagtes Gehirn schlüge. Conway litt Höllenqualen und kämpfte unter entsetzlichen Anstrengungen dagegen an, sich zu bewegen und Arretapec gerade jetzt abzulenken, wo der VUXG einen entscheidenden Schritt vorangekommen zu sein schien.

Und dann veränderte sich plötzlich die Empfindung unterschwellig. Sie ließ zwar nicht nach, aber es kam etwas hinzu. Kurz stachen ihm die Augen, und er bekam einen flüchtigen Eindruck von etwas Undefinierbarem – es war wie eine Phrase meisterhafter Musik, die auf einem kaputten Gerät abgespielt wurde, oder wie die kraftvolle Schönheit eines Gemäldes, das bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden war. Er wußte, daß er für einen kurzen Augenblick durch die verzerrt darstellende Schmerzwelle hindurch tatsächlich in Arretapecs Gehirn gesehen hatte.

Jetzt wußte er alles…

Der VUXG erhielt noch den ganzen Tag über Reaktionen des Patienten, aber sie waren unberechenbar, heftig und unkontrollierbar. Nachdem eine



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