Hoher Blutzucker - übergewichtig und mangelernährt by Hyman Mark

Hoher Blutzucker - übergewichtig und mangelernährt by Hyman Mark

Autor:Hyman, Mark [Hyman, Mark]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2015-10-15T16:00:00+00:00


Mehr Wertschätzung für Selbsthilfegruppen

Nach einem Vortrag wurde ich von zwei Ärzten aus Portland angesprochen, die mir von ihrem Konzept für illegal zugewanderte, mittellose Frauen mit chronischen Beschwerden, Fettleibigkeit und Diabetes erzählten. Gegen einen sehr bescheidenen Teilnehmerbeitrag konnten sie diesen Frauen erfolgreich einen Ansatz vermitteln, der auf meinen Ideen beruhte (die ich schon bei vielen Ärztetagen vorgestellt habe). Die 20-köpfige Gruppe traf sich insgesamt achtmal für je drei Stunden Unterricht, in den ersten fünf Wochen jede Woche, danach alle zwei Wochen. Damit konnten sie zwischen zwei und neun Kilo Gewicht abbauen, ihren Blutdruck um zehn bis 20 Punkte senken, und auch Depressionen und Entzündungen gingen merklich zurück.

Diese Beispiele sind jedoch nur der Anfang dessen, was möglich ist, wenn wir zusammenarbeiten. Menschen sind soziale Wesen und brauchen das Gemeinschaftserlebnis. Ich habe mich mit Vertretern der Personalabteilung von Google zusammengesetzt und mit ihnen über die Gesunderhaltung der Belegschaft gesprochen. Eine Umfrage unter den »Googlern« ergab, dass die meisten mehr Verbundenheit mit anderen wünschten.

Soziale Netzwerke und Gruppen zur Unterstützung von Veränderungen entstehen oft spontan. Facebook und Twitter unterstützen nicht nur politische Umwälzungen wie in Ägypten, sondern können Menschen auch zusammenschweißen, um zum Beispiel wieder gesund zu werden.

Regelmäßig erscheinen neue Smartphone-Applikationen, mit deren Hilfe sich Fitnessstand, Kalorienverbrauch, Gewicht und andere Werte ermitteln und an andere weitergeben lassen. Solche Hilfsmittel sprechen unser Bedürfnis an, auch in Gesundheitsfragen funktionierende Netzwerke aufzubauen.

Als größte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland ruft beispielsweise die AOK alljährlich zur Pfundskur auf und ersinnt immer neue Ideen, Menschen zu einem gesundheits- und fitnessbewussten Lebensstil zu animieren, zu schulen und in Gruppen zusammenzuführen. Erkundigen Sie sich, was Ihre Krankenkasse anbietet, oder fragen Sie Ihren Arzt, welche Möglichkeiten in Ihrer Nähe bestehen.

Selbsthilfeinitiativen kommt bei der Lösung chronischer Gesundheitsprobleme eine enorme Bedeutung zu. Diapositas-Patienten wenden sich aktuell in erster Linie an ihren Hausarzt, der ihnen bestenfalls ein Disease-Management-Programm der jeweiligen Krankenkasse empfiehlt, aber vielfach weder die Zeit noch die nötigen Ressourcen oder das Personal hat, um nachhaltige Lebensstil- und Verhaltensänderungen anzuleiten und zu begleiten. Es reicht nicht, Patienten eine bessere Ernährung und mehr Bewegung ans Herz zu legen.

Eine breite Bewegung für eine gesündere Lebensweise, wie ich sie im Kapitel »Alle Macht dem Verbraucher« beschreibe, beginnt zu Hause, in der Familie, im Freundeskreis, im sozialen Netzwerk, in der Schule, am Arbeitsplatz und überall, wo Menschen zusammenkommen.

Für den langfristigen Erfolg brauchen Sie Unterstützung, im Idealfall ein Team, das auf dasselbe Ziel hinarbeitet. Dabei kann es sich um eine einzelne Person handeln – eine Freundin, eine Ernährungsberaterin, einen Fitnesstrainer, eine Ärztin oder einen Heilpraktiker –, aber auch um eine Online-Community, die Rückhalt gibt. Suchen Sie sich also Menschen, mit denen Sie das Programm durchziehen können.

Aktiv werden: Alle ins Boot holen

Auch Freunde, Familienmitglieder und Kollegen, die nicht Ihrer Gruppe angehören, können Sie unterstützen.

Setzen Sie diesen Menschen klare Grenzen, damit sie Ihre Bemühungen um Gesundheit nicht sabotieren. Sie müssen lernen, wie man mit Menschen umgeht, die einen zum Essen überreden möchten oder sagen: »Komm schon! Was kann ein Glas Cola denn groß anrichten?« Für manch einen kann dieses eine Glas Cola eine ganze



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