Himmelsfluch: Jenseits des Kreises (German Edition) by Kristina Licht

Himmelsfluch: Jenseits des Kreises (German Edition) by Kristina Licht

Autor:Kristina Licht [Licht, Kristina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-05-05T22:00:00+00:00


Pünktlich um neun stehe ich vor der Wohnung an der Straße und sehe ein altes Modell eines schwarzen BMWs heranfahren. Als er vor mir stehen bleibt und Falk aussteigt, muss ich grinsen. »Cooler Wagen«, kommentiere ich.

»Du hast keinen?«, fragt er neckend.

»Bekomme eben nicht alles von Daddy in den Arsch geschoben«, erwidere ich und bin froh, dass der lachende Falk nichts gegen meine sarkastische Art hat.

»Willst du fahren?«, fragt er grinsend, als auf einmal sein Handy klingelt und uns unterbricht.

War das sein Ernst? »Wenn du keine Angst um dein Auto hast«, sage ich halb im Scherz, während Falk checkt, wer ihn gerade erreichen möchte.

»Da muss ich rangehen«, sagt er entschuldigend, wirft mir aber den Schlüssel zu und öffnet die Beifahrertür. Verwundert beobachte ich, wie er im Auto verschwindet, dann starre ich auf den Schlüssel in meiner Hand. Ich schüttle lächelnd den Kopf und öffnete die Tür auf der Fahrerseite.

»Na dann, schnall dich gut an«, sage ich und starte den Motor, während Falk seinen Anrufer begrüßt und mir mit der Hand weist, in welche Richtung ich fahren soll. Wir lassen mein Wohnungsviertel hinter uns und fahren Richtung Innenstadt.

Das letzte Mal bin ich mit dem Auto von meinem Dad gefahren und das ist schon fast ein Jahr her. Ich liebe es, gute Autos zu fahren. Das Erste, was ich machen würde, wenn ich an Geld kommen würde, wäre, mir einen schnellen Sportwagen zuzulegen.

Ich drücke aufs Gas. Schade, dass hier nur fünfzig erlaubt ist, denke ich mir, während ich durch die nächtlichen leeren Straßen fahre und beinahe das Gefühl habe zu schweben. Freiheit. Ja, diesem unerreichbaren Gefühl komme ich einen Millimeter näher.

Die Gebäude und Laternen verschwimmen, während ich die Welt in ihrem Tempo einholen will. Falk lacht neben mir am Telefon, doch es stört mich nicht, dass er noch telefoniert. Ich genieße es, mit ihm durch die Nacht zu fahren. Ohne zu wissen, wohin.

Plötzlich springt etwas auf die leere Straße. Mein Fuß drückt die Bremse durch, noch ehe ich erkenne, dass es ein Mensch ist – ich weiß, dass es zu spät ist. Meine Arme schaffen es in der Millisekunde noch nicht einmal, das Steuer herumzureißen.

Es gibt einen Knall, als etwas Großes gegen die Motorhaube knallt. Der Ruck durch den Wagen ist so stark, dass ich nach vorne gerissen werde. Der Gurt schneidet sich schmerzhaft in meinen Oberkörper. Mein Kopf wird zurück nach hinten geschleudert. Dumpf, fest, laut. Es ist keine Sekunde Zeit, um ein entsetztes ersticktes »Nein« auch nur zu denken …



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