Heyne Galaxy 01 by Ernsting Walter (Hrsg.)

Heyne Galaxy 01 by Ernsting Walter (Hrsg.)

Autor:Ernsting, Walter (Hrsg.) [Ernsting, Walter (Hrsg.)]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne SF
veröffentlicht: 2012-03-01T16:00:00+00:00


7

Als die Mercury am Himmel verschwunden war, blieben nur einige Notizen zurück, die von Tom stammten. Darin stand, daß es tatsächlich einen Planeten Aidan gab, dessen Bewohner von sich behaupteten, die Stammväter der menschlichen Rasse zu sein. Es gab niemanden, den das kümmerte …

Bei der nächsten Ratsversammlung wurden neue Gesetze erlassen. Ein Arbeitskommando wurde aufgestellt, Wasser- und Stromversorgung in Angriff genommen und eine reguläre Telefonverbindung zwischen den Städten hergestellt. Die erste Zeitung erschien – die »Riviera-Times«.

In seinem Leitartikel führte der Redakteur aus, daß die Lehre von Aidan auch für die Erde Gültigkeit habe. Wenn Aidan die Wiege der Menschheit sei, und wenn sich niemand darum kümmere, dann könne auch kein Mensch erwarten, daß man der Erde helfen würde. Jetzt nicht und in aller Zukunft nicht. Er nahm ein einfaches Beispiel: wer könne sich beklagen, alt geworden zu sein, wenn seine Mutter noch lebe?

Naros Sohn bewies viel Initiative, indem er eine Schnapsbrennerei errichtete. Ein oder zwei Jahre später stieg die Geburtenziffer an. Zugleich geschahen die ersten Verbrechen. Sie gingen nicht im Meer der Gleichgültigkeit unter wie sonst die außergewöhnlichen Ereignisse.

Jemand faßte sogar den Plan, über den Ozean zu segeln und Amerika neu zu entdecken …

Die Mercury durchstieß die obersten Schichten der Erdatmosphäre und ließ den Planeten weit hinter sich zurück. Bevor Tom die Ruhetanks mit der Nährflüssigkeit für den Tiefschlaf vorbereitete, sagte Stella:

»Ich glaube nicht, daß deine Methode erfolgreich sein wird.«

»Natürlich wird sie das sein. Kleines. Verlaß dich auf deinen Onkel Tom – das dürfte ja wohl die passendste Bezeichnung für den Grad unserer Beziehungen darstellen.«

»Du hast Grund, dich zu beschweren. Hat dir Roya gefallen?«

Er ging nicht darauf ein.

»Es wird klappen, glaube mir. Jemand kann sich vor seiner Urgroßmutter nicht seines Alters brüsten und von den Kindern Hilfe erwarten.«

»Da ist keine Urgroßmutter. Wir haben Aidan erfunden. Eine künstliche Lösung, die genauso versagen wird wie alle anderen, die sie versuchten.«

»Künstlich …?« Tom dehnte das Wort und lächelte. »Nun, vielleicht ist sie künstlich, zugegeben, aber sie kommt von außen, nicht von ihnen selbst. Das ist der ganze Unterschied. Jemand kann sich nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen – aber ein anderer kann es.«

Hinter ihnen wurde die Erde, Wiege der Menschen, zu einem Stern.

Dann tauchte sie unter im Glanz der ewigen Sonne …



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.