Herren der Liebe 08 - Erfuellung by A.J. Blue

Herren der Liebe 08 - Erfuellung by A.J. Blue

Autor:A.J. Blue [Blue, A.J.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-28T16:00:00+00:00


Vor der Schiebetür, die nach und nach die ankommenden Fluggäste ausspuckt, stehen ziemlich viele Leute und warten auf ihre Partner, Freunde oder Bekannten. Einige haben Luftballons oder Blumen dabei, die die Sicht auf die Tür zusätzlich versperren.

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und verrenke mir den Hals, um besser sehen zu können. Ich will Marcus auf keinen Fall verpassen. Ich hätte mir doch schon früher einen Platz nahe der Eingangstür reservieren sollen, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es dermaßen voll sein würde und außerdem hätte es mich noch nervöser gemacht, ständig die Tür anzustarren.

Noch bevor ich ihn sehen kann, hat meine Nase seinen Geruch gewittert. Fast augenblicklich reagieren alle Zellen meines Körpers und ich wirbele herum. Er steht keinen Meter von mir entfernt, seine Reisetasche lässig über die Schulter geworfen und mustert mich mit einem unergründlichen Blick. Dafür, dass er gerade einen mehrstündigen Flug hinter sich hat, sieht er umwerfend aus. Er trägt Jeans und ein weißes, hautenges Longsleeve Shirt, mit V-Ausschnitt, das sein gebräuntes Gesicht betont. Wie er da so steht, mit seiner Surfermähne, zieht er den Blick sämtlicher Frauen auf sich. Mein Herz fängt plötzlich schneller an zu schlagen und mein Mund ist ganz trocken.

Ich habe mir etliche Gesprächseinstiege überlegt, von wüsten Beschimpfungen bis zu gefühlvollen Sätzen, doch jetzt weiß ich nicht, was ich sagen soll.

„Was tust du hier?“ Seine Stimme klingt patzig.

„Hey“, murmele ich, aber er lässt mich gar nicht zu Wort kommen.

„Was willst du von mir?“, macht er mich an.

Hätte er zerknirscht geguckt oder sich entschuldigt oder etwas in der Art, wäre ich durchaus bereit gewesen, ihn sanfter zu behandeln, so aber schaltet mein Sprachzentrum automatisch in den Beschimpfungsmodus.

„Was ich von dir will? Ich will dass du Vollidiot mir erklärst, was für ein verficktes Problem du eigentlich hast!“, funkele ich ihn an, gehe auf ihn zu und schlage ihm mit der flachen Hand leicht gegen die Brust. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich in den letzten Tagen wegen dir durchgemacht habe?“

Er lässt seine Tasche zu Boden gleiten und hält meine Hand fest.

„Lass das!“

„Du hast Glück, dass ich dir nicht an die Gurgel gehe.“

„Das war nicht der Plan, dass du hier bist“, sagt er und schiebt mich von sich.

„Was war denn der Plan? Dass ich verschwinde und du mich nie wiedersehen musst. Was bist du bloß für ein Feigling? Regelst du Probleme immer, indem du einfach abhaust?“, schnaube ich und blicke ihm direkt in die Augen. Man sagt nicht umsonst, dass die Augen das Tor zur Seele sind. Denn was ich dort sehe, steht in einem krassen Gegensatz zu seinen patzigen Worten. Sein Blick hat etwas von einem Hundewelpen, der sich nach Zuneigung sehnt, und das lässt meine Wut etwas verrauchen.

„Können wir reden? Wie Erwachsene? Ohne uns zu streiten?“, frage ich.

„Denkst du, dass wir das können?“

„Wir könnten es versuchen. Bitte.“

„Gut. Hast du einen Vorschlag, wo wir reden wollen?“

Ich hole tief Luft und antworte: „Bei dir.“ Denn ich möchte nun auch zu gerne sehen, wie Marcus im ‚normalen Leben‘ wohnt. Und falls er auf meinen Vorschlag eingehen sollte, habe ich vielleicht doch noch eine Chance, ihn aus der Reserve zu locken.



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