Herr der Zeit Ein Science-Fiction-Roman vom Hugo und Nebula Award Preistraeger Joe Haldeman by Joe Haldeman

Herr der Zeit Ein Science-Fiction-Roman vom Hugo und Nebula Award Preistraeger Joe Haldeman by Joe Haldeman

Autor:Joe Haldeman
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Mantikore-Verlag
veröffentlicht: 2013-05-19T22:00:00+00:00


13

Martha führte ihn am nächsten Morgen in das Büro von Dekan Eagan. Sie trug die gleiche konturlose Robe wie gestern, doch seine Fantasie ergänzte die Gestalt darunter, wodurch es ihm schwer fiel, sich auf das Treffen mit dem Dekan zu konzentrieren.

Matt hatte sich nur mit einem Lappen und kaltem Wasser gewaschen und sich nicht rasiert, weshalb er sich irgendwie ungepflegt fühlte. Aber er würde das Rasiermesser nicht kurz vor einem wichtigen Treffen ausprobieren.

Wenn er seinen Bart weiter wachsen ließ, wäre er der einzige Professor auf dem Campus mit einem derartigen Gesichtsschmuck. »Warum trägt keiner einen Bart?«, fragte er Martha.

Sie berührte das Mal auf ihrer Wange. »Niemand könnte ihren Rang erkennen.«

»Vielleicht würde ich damit durchkommen. Dann hätte ich keinen richtigen Rang, sondern wäre einfach nur der ›Professor aus der Vergangenheit‹.«

Sie griff schüchtern nach oben und rieb über die Stoppeln an seinem Kinn. »Vielleicht. Es sieht nett aus.«

Als sie in das Vorzimmer des Dekans traten, roch er das erste Mal, seit er die Vergangenheit verlassen hatte, Kaffee. Er versuchte nicht zu sabbern.

Martha nahm hier Platz und die Sekretärin des Dekans, eine hübsche Frau mit langem, schwarzem Haar und ohne akademische Male, geleitete ihn hinein.

Es war ein Eckbüro, von Licht überflutet. Die Wände ohne Fenster waren mit Gemälden bestückt, einige davon religiös, aber die meisten waren Porträts der Dekane, ganz am Ende eins von Dekan Eagan. Nicht ein Buch war zu sehen.

Der Dekan war ein alter, aber lebhafter Mann. Von einem Ebenholzstock gestützt, stolzierte er selbstsicher um den Schreibtisch herum und schüttelte Matts Hand. Als sie sich setzten, brachte die Sekretärin ein Tablett mit edlem Kaffeegeschirr aus Silber und zierlichen Porzellantassen herein. Der Zucker bestand aus unregelmäßigen, braunen Klumpen und die Sahne war dick und kräftig.

Nachdem sie eingeschenkt hatte, ging sie hinaus und der Dekan musterte Matt einen unangenehmen Moment lang. In seinen Augen funkelte Intelligenz.

»Matthew … Fuller. Gibt es eine narrensichere Möglichkeit, wie Sie mir beweisen können, dass Sie das sind, was Sie behaupten zu sein?«

»Ein Besucher aus der Vergangenheit.«

Er nickte. »Aus diesem Institut, als es noch … vor der Theosophie.«

Matt suchte sich unbeholfen einen Weg durch seine Robe zu seinen Jeans und zog seine Brieftasche heraus. Sein MIT-Ausweis war fünf Jahre alt, aber das Foto ähnelte ihm immer noch. Und es war dreidimensional, ein Weißlichthologramm.

Der Dekan betrachtete es und versuchte, seinen Finger in das Hologramm zu stecken. Er schaute sich die Rückseite an, klopfte mit dem Ausweis auf den Tisch und gab ihn dann zurück. »Die waren damals üblich?«

»Jeder Student und Angestellte hatte einen.« Matt hatte sogar drei mit unterschiedlichen Namen, welche er angefertigt hatte, nur um zu beweisen, dass er das System hacken konnte. »Ich war Lehrassistent.« Die Augenbraue des Dekans ging nach oben. »Damals hatte es eine andere Bedeutung, eine Art Ausbildungsbeschäftigung. In etwa wie die Gelehrten heute.«

Er nahm einen Schluck Kaffee und versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen. Er schmeckte bitter und war dünn.

»Der kommt aus Georgia«, sagte der Dekan. Matt beschloss, auf Kaffee aus Kolumbien zu warten.

»Also, wie haben Sie das angestellt, durch die Zeit zu reisen?«

»Es gab eine Maschine«, sagte er, ohne zu lügen, »im Green Building.



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