Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) by Christine Merrill

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) by Christine Merrill

Autor:Christine Merrill [Merrill, Christine]
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2011-08-01T22:00:00+00:00


14. KAPITEL

„Euer Gnaden, haben Sie etwas Hübsches für sich im Laden erstanden?“

„Nein, Polly. Die Sachen, die ich besitze, genügen mir vollkommen.“ Mit jedem Gang ins Dorf, der nötig gewesen war, um die Seide für die Tapete auszusuchen, zu bestellen und die unverzichtbaren Accessoires zusammenzustellen, war Polly beharrlicher geworden, sie darin zu ermutigen, sich etwas zum Anziehen zu kaufen. Miranda seufzte. Die Rechnung für den Ersatz der im Speisesalon zerstörten Wandbespannung würde horrend sein und sie ruinieren, wenn Marcus nicht rechtzeitig zurück wäre, um sie zu begleichen. Wie konnte sie da zusätzliche persönliche Einkäufe tätigen?

Polly hob den Saum des Abendkleides an, das ihre Herrin trug, um einen kritischen Blick darauf zu werfen. „Die Robe ist eigentlich sehr elegant, doch ich weiß nicht, wie lange die Nähte noch halten werden. Wenn Sie vielleicht etwas Spitze aus dem Dorf mitgebracht hätten …“

„Es geht auch ohne die Spitze, Polly.“

„Seine Gnaden wird Ihnen bestimmt feine Geschenke aus London mitbringen“, erklärte das Mädchen mit leuchtenden Augen.

Wenn er sich überhaupt noch daran erinnert, dass er verheiratet ist, ging es Miranda prompt durch den Kopf. Zumindest rechnete sie nicht damit, dass er an Dinge wie Spitze oder Hutbänder dachte.

„Und nun kümmere ich mich um Ihr Haar.“

„Mein Haar?“ Miranda fasste sich an ihren Zopf und befürchtete einen Augenblick lang, dass Polly ihr gleich vorschlagen würde, sich eine Perücke zuzulegen.

„So, wie Sie es tragen, Euer Gnaden, ist es recht ungewöhnlich. Die Dame von heute bevorzugt einen anderen Stil.“

Dafür ist meine Frisur praktisch, dachte Miranda. Sie benötigte weder eine Brennschere noch ein Dienstmädchen, das ihr fortwährend die Locken am Hinterkopf arrangierte.

„Ich dachte, vielleicht könnte ich so etwas wie das hier bei Ihnen probieren.“ Polly reichte ihr eine Seite aus Le Beau Monde und zeigte auf eine modisch gekleidete Dame mit einer nur als kunstvoll zu bezeichnenden Frisur.

Miranda seufzte und tat dem Mädchen die Sorge kund, am Ende nicht annähernd so reizend auszusehen wie die Dame in dem Magazin. Schließlich gab sie nach und wurde nicht enttäuscht. Als sie, nachdem Polly ihr Haar leicht gekürzt und die Lockenschere zum Einsatz gebracht hatte, in den Spiegel sah, vermochte sie sich kaum wiederzuerkennen. Zierliche Löckchen umschmeichelten ihre Wangenknochen, die sie in ihrer Ausprägung nicht für sehr vorteilhaft gehalten hatte. Auch schienen ihre Augen ausdrucksvoller mit den kurzen Locken auf Stirn und Schläfen. Insgesamt sah sie verspielt und sehr weiblich aus mit dieser Frisur. Natürlich reichte sie nicht an Bethanys Schönheit und Grazie heran, doch mit einer so strahlenden Erscheinung waren ohnehin nur wenige Frauen gesegnet. Vielleicht sollte ich etwas Rouge auflegen, ging es Miranda unwillkürlich durch den Sinn, und sie fragte sich, was Marcus sagen würde, sähe er sie in diesem Augenblick.

Ein zweiter Blick in den Spiegel bestätigte sie in ihrer Vermutung, dass Rouge nicht vonnöten war. Allein der Gedanke an Marcus hatte ihr die Röte in die Wangen getrieben. Verlegen senkte sie die Lider. Man musste kein Menschenkenner sein, um in diesem Moment ihre Gedanken zu erraten.

Polly hatte zu ihrer Erleichterung die gute Eingebung, ihr den Tee aufs Zimmer zu bringen, machte einen Knicks und ließ sie mit ihren Gedanken allein.



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