Heiden, Nathalie Von - Julia Sanders 02 by Toedliche Aspekte

Heiden, Nathalie Von - Julia Sanders 02 by Toedliche Aspekte

Autor:Toedliche Aspekte
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 22

Der Bauernhof von Oskar Mayer war wider erwartend, und im Gegensatz zu den beiden vorherigen Höfen, gepflegt und von jüngerer Bauart. Die Außenwände waren geweißt. Eine Eingangstür aus dunklem rotbraunem Holz mit kunstvollen Schnitzereien, die die Zehn Gebote aus dem alten Testament darstellten, zierte die Vorderfront. Der Garten schien neu angelegt, im japanischen Stil, mit einer kleinen Brücke, die über einen künstlich angelegten Bach führte. Verzückt sah Julia sich um.

„Ist das nicht wunderschön?“, sagte Julia leise. „Hast du so etwas schon einmal gesehen?“

„Nein Julia, aber wir haben noch eine Befragung durchzuführen.“ Julia nickte entrückt und drückte mit dem Finger auf den Klingelknopf aus Messing. Die beiden Frauen zuckten zusammen, als ein komplettes Lied hinter der Tür abgespielt wurde. Am Ende dieser langen Melodie wurde die Tür geöffnet. Vor ihnen stand ein auf Anhieb sympathischer Mann, etwa Mitte fünfzig, mit vollem grauen Haar und wachem Verstand, so wie es schien. Er lächelte die beiden an und fragte:

„Guten Tag meine Damen, was kann ich für Sie tun?“ Irritiert erwiderte Julia:

„Sind Sie Herr Oskar Mayer?“ Er nickte.

„Und Sie sind“, fragte er zurück.

„Entschuldigung, wir sind vom LKA Kiel. Hauptkommissarin Sanders und Oberkommissarin Ballschuh. Wir hätten da ein paar Fragen an Sie.“ Mayer machte eine einladende Handbewegung. Julia und Andrea traten ein und waren überwältigt. Allein die Diele, sie hatte die Größe von Julias Wohnzimmer, lud zum Wohlfühlen ein.

„Kommen Sie, nehmen Sie Platz. Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen? Betty die beiden Damen sind von der Polizei. Sie wollen mich verhören.“ Julia protestierte.

„Das ist lediglich eine Befragung Herr Mayer.“ Mayer nickte amüsiert. Seine Frau achtete auf Etikette, das konnten die beiden Polizistinnen ihr sofort anmerken.

„Hat mein Mann etwas verbrochen? Müssen wir unseren Anwalt einschalten?“ Julia schüttelte den Kopf.

„Wir haben nur ein paar Fragen an Ihren Mann.“ Frau Mayer war, wie ihr Mann wenig später erklärte, als sie den Raum mit erhobenem Haupt verlassen hatte, eine geborene Baroness und ein sehr distanzierter Mensch.

„Es ist nicht leicht mit ihr. Immer wieder lässt sie mich spüren, wer sie ist. Ich weiß nicht, warum sie mich überhaupt geheiratet hat. Na egal. Gut meine Damen was kann ich denn für Sie tun?“ Julia atmete tief durch.

„Herr Mayer hatten Sie Kontakt zu Dr. Kummer vom Pharmaunternehmen Kummer & Schwarz?“ Mit ernstem Gesicht nickte er.

„Warum fragen Sie das?“

„Wir haben Ihren Namen in den Unterlagen und Kontoauszügen des verstorbenen Dr. Kummer gefunden. Laut der Kontoauszüge haben Sie von Dr. Kummer Geld erhalten. Stimmt das?“ Oskar Mayers Gesicht errötete. Man konnte meinen, dass sein Blutdruck in diesem Moment bedenklich in die Höhe schnellte.

„Ja das stimmt. Er zahlte verschiedenen Bauern hier im Umland Geld, wenn wir ein Medikament, das noch nicht auf dem Markt ist, an unsere Schweine verfüttern, um deren Reaktion zu testen. Schweine sind sehr empfindlich und dem menschlichen Organismus recht ähnlich.“ Mayer strich sich über sein Haar.

„Wurde das Fleisch verkauft?“ Schwer atmend nickte er.

„Das haben alle gemacht. Alle Landwirte, die sich auf Kummers Angebot eingelassen haben, verkauften das Fleisch oder haben es selbst gegessen. Wir wussten nicht, dass man davon krank werden kann.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.