Hawke (Urban Warriors 4) by Lea T. Earl

Hawke (Urban Warriors 4) by Lea T. Earl

Autor:Lea T. Earl [Earl, Lea T.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-05T05:00:00+00:00


Kapitel 9

Wir schlagen uns durch den Dschungel zurück zum Camp, Hawke und ich führen die Männer an. Er hält die ganze Zeit über meine Hand, hat aber noch kein Wort zu mir gesagt.

„Bist du böse auf mich?“, flüstere ich, so leise, dass Draco hinter mir mich nicht hören kann. Anstatt einer Antwort zieht Hawke meine Hand an seine Lippen und küsst meine Handfläche.

Als wir den Rand der Koka-Plantage erreichen und das Camp in Sichtweite kommt, knien wir uns in der Dunkelheit in Deckung nieder. Draco zieht einen Feldstecher hervor und kundschaftet das Camp aus.

Es scheint immer noch Hochbetrieb zu herrschen, die Flutlichtscheinwerfer beleuchten das gesamte Areal, LKWs kommen an und fahren ab, wir hören die Stimmen der Arbeiter und der Wachen in der Ferne.

„Okay.“ Remus kniet neben mir. „Wie lautet der Plan?“

„Wie wäre es mit einem kleinen Ablenkungsmanöver?“, schlägt Shark vor und deutet auf seinen Rucksack. „Wir haben Sprenggranaten.“

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Reizend, Sprenggranaten, habe ich auch immer in meiner Handtasche dabei … Und diese Jungs sollen nicht vom Militär sein? In ihren Tarnanzügen, bewaffnet bis an die Zähne, sehen sie aus wie ihre eigene Armee.

„Keine Granaten, wir wollen kein Aufsehen erregen“, sagt Hawke. „Alvarez schließt heute einen wichtigen Deal ab, die Lieferung erfolgt sofort, deswegen sind noch alle an der Arbeit. Eine Explosion könnte die ganze Mission gefährden, wenn sie Verdacht schöpfen und das Camp räumen, bevor die Kolumbianer angreifen, war alles umsonst!“

„Was schlägst du vor?“, fragt Draco.

„Wir machen es auf Helenas Art.“ Hawke zwinkert mir kaum merklich zu. Mein Herz hüpft, ich muss den Blick senken, um mein Erröten zu verbergen.

Wie kann ein einziger Moment, eine so kleine Geste so viel Vertrautheit ausdrücken?

Draco runzelt die Stirn. „Und was soll das sein?“

„Wir machen es so laut und offensichtlich wie möglich“, sagt Hawke. „Ich marschiere ins Camp und lenke die Wachen ab, während ihr euch ranschleicht und die Mädchen da rausholt.“

„Du willst da einfach reinspazieren?“ Remus‘ Stimme klingt zweifelnd.

„Hast du eine bessere Idee?“

„Ich würde ja vorschlagen, einen Tunnel zu graben, aber ich schätze, dafür reicht die Zeit nicht, was?“ Remus verdreht ironisch die Augen. „Ach Scheiße, was soll’s. Wir machen es so, wie Hawke es will.“

Hawke zeichnet mit seinem Messer einen Plan in den weichen Erdboden. „Hier ist Alvarez‘ Quartier, wo er gerade das Treffen mit dem neuen Geschäftspartner abhält. Daneben sind die Hallen der Arbeiter, die werden am besten bewacht. Der Verschlag mit den Mädchen befindet sich hier.“

„Diese verdammten Wellblechhütten sehen alle gleich aus“, knurrt Draco und starrt durch seinen Feldstecher auf das Camp.

„Ich werde euch hinführen“, sage ich.

Die Männer wenden sich mir zu.

„Kommt nicht in Frage“, knurrt Hawke. Sein Beschützerinstinkt flammt auf. „Das ist viel zu gefährlich. Wenn sie dich schnappen …“

„Sie schnappen mich nur, wenn sie uns alle erwischen“, erwidere ich. „Dann sind wir sowieso tot.“

„Ich werde nicht zulassen, dass du dich in diese Gefahr begibst“, zischt Hawke. „Dich einmal dort rauszuholen, war riskant genug.“

„Und ich werde nicht hier sitzen und darauf warten, dass sie euch erschießen, während ihr den verdammten Verschlag sucht!“ Ich blitze ihn wütend an.



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