Haus der Versuchung by Marina Anderson

Haus der Versuchung by Marina Anderson

Autor:Marina Anderson [Anderson, Marina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 3492963102
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2013-09-18T04:00:00+00:00


11. Kapitel

Um sieben Uhr am nächsten Morgen brachte ein Zimmermädchen Natalie ihr Frühstück ans Bett. Sie zog die Vorhänge zurück, stellte ein Tablett mit Kaffee, Saft, Toast und Marmelade auf den Nachttisch und verschwand wortlos. Aus Sorge vor dem, was noch vor ihr lag, hatte Natalie kaum Appetit. Sie biss nur einmal von dem Toast ab, trank aber den ganzen Kaffee.

Als sie an den vergangenen Abend und die Länge von Anils Schwanz dachte, begann ihr Unterleib zu kribbeln. Rasch schob sie die Erinnerung beiseite. Anil war nur ein Teil des Seminars gewesen, weiter nichts. Sie fürchtete, trotz ihrer Fortschritte immer noch einen weiten Weg vor sich zu haben, bevor ihr Aufenthalt nach den Maßstäben des Haven als Erfolg galt.

Sie war gerade mit Duschen und Anziehen fertig, als auch schon Simon erschien, um sie abzuholen.

»Guten Morgen. Ich muss sagen, dass Sie sich gestern Abend bei Anil ausgesprochen gut betragen haben.«

»Danke«, sagte Natalie bescheiden.

»Sie sind offensichtlich auf Ihre Kosten gekommen.«

Am Ton seiner Stimme hätte sie nicht erkennen können, ob er das guthieß oder nicht, doch ein Blick in sein Gesicht ließ sie vermuten, dass er es missbilligte. »War das nicht in Ordnung? Ich dachte, Sie würden mit meinem Verhalten zufrieden sein.«

»Das bin ich auch.«

»So sehen Sie nicht aus.«

»So sehe ich aus, wenn ich zufrieden bin.«

»So sehen Sie auch aus, wenn Sie unzufrieden sind.«

»Ich weiß. Es ist ziemlich hilfreich, ein ausdrucksloses Gesicht zu besitzen.«

»Hilfreich bei Ihrer Arbeit, das schon«, stimmte Natalie ihm zu. »Aber in Ihrem Privatleben muss das doch ein gewisses Handicap sein.«

»Wir sind nicht hier, um über mein Privatleben zu sprechen«, erwiderte Simon barsch. »Sind Sie bereit für die letzte Lektion des ersten Teils Ihres Seminars?«

»Ich denke schon. Oder hätte ich irgendetwas Spezielles anziehen sollen?«

»Nein«, sagte Simon. »Diesmal werden Sie nur zuschauen. Und passen Sie gut auf, denn wenn Sie nächstes Wochenende wiederkommen, werden Sie an der Sonntagmorgen-Lektion teilnehmen.«

»Aus Ihrem Mund klingt das wie eine Drohung.«

»Das sollte es nicht. Obwohl es natürlich nichts sein wird, das Sie gewohnt sind.«

»Ich glaube, dann möchte ich doch lieber nichts weiter darüber hören«, warf Natalie ein. »Wollen wir gehen?«

»Folgen Sie mir«, kam es knapp von Simon. Damit eilte er so rasch den Flur hinunter, dass Natalie ganz außer Atem war, als sie das Erdgeschoss erreichten.

»Wo gehen wir überhaupt hin?«, fragte sie.

»Wir nehmen den Lift.«

»Wohin?«

»Ins Untergeschoss.«

»Und was ist dort unten?«

»Das werden Sie schon sehen.«

Die schweren Türen des Aufzugs glitten auf. Natalie blieb stehen und war plötzlich ausgesprochen nervös. »Kommen Sie schon«, sagte Simon. »Sie hatten es doch so eilig, dort hinzukommen, schon vergessen?«

»Ist es im Untergeschoss dunkel?«

»Warum, fürchten Sie sich im Dunkeln?«

»Ein bisschen.«

»Keine Sorge, es gibt genug Licht, damit alle sehen können, was vor sich geht, sonst ergäbe die Übung ja keinen Sinn. Wo haben Sie bloß Ihren Mut gelassen?«

»Wie meinen Sie das?«

»Wie ich gehört habe, sind Sie in geschäftlichen Dingen auch recht mutig.«

»Woher wissen Sie das?«

Simon sah aus, als sei er wütend auf sich selbst. »Vergessen Sie es. Das war unpassend.«

»Das war es ganz sicher. Was hat mein Geschäft mit Ihnen zu tun?«

»Nichts. Wie ich schon sagte, vergessen Sie, dass ich etwas gesagt habe.



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