Goettin der Nacht by Sherrilyn Kenyon

Goettin der Nacht by Sherrilyn Kenyon

Autor:Sherrilyn Kenyon [Kenyon, Sherrilyn]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783641124472
Google: Zz1ZAgAAQBAJ
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2014-09-14T22:00:00+00:00


6

Leta stand auf dem Steilhang des höchsten Berges der Verschwindenden Insel. Sie hielt ein Fläschchen mit Schlafserum in der Hand, das sie von ihrem Onkel Wink, dem Sandmann, geborgt hatte. Damit würden sie und Aidan in der Sphäre des Traumes eingeschlossen werden, und Dolor würde sie nicht einfach hinauswerfen können.

Was Aidan da geplant hatte, war verdammt riskant …

Es sollte ihr eigentlich egal sein. Eigentlich sollte sie gar nicht in der Lage sein, sich Sorgen zu machen. Aber als sie dastand und beobachtete, wie die Wellen des Ozeans gegen die Felsen unter ihr schlugen, merkte sie, dass sie genau das tat. Aidans Schmerz regte nicht nur ihre Gefühle und Kräfte an – er bewegte sie tief.

Es war so lange her, dass sie wirkliche Zärtlichkeit erfahren hatte. Sie wollte sie nicht schon wieder verlieren, sie wollte Aidan nicht verlieren. Er war nicht einfach nur ein Auftrag für sie.

Er war so viel mehr!

Wie das sein konnte, das begriff sie nicht einmal ansatzweise. Sie hatten einander nur in seinen Träumen kennengelernt – und einen einzigen Tag in der Welt der Menschen. Und doch kannte sie ihn auf einer Ebene, die jeglicher Logik entbehrte. Sie spürte ihn mit ganzer Seele.

Und sie wollte ihn nicht gehen lassen, oder schlimmer, ihn sterben sehen, wie sie ihre Familie hatte sterben sehen. Sie könnte es nicht ertragen, das noch einmal durchmachen zu müssen.

Langsam lehnte sie den Kopf zurück und ließ die salzige Brise ihre innere Unruhe besänftigen. Die Phiole lag in ihrer Hand, als sei sie so schwer wie Eisen. Sie wollte jetzt keinen Fehler machen. Aidan in der Traumwelt gefangen zu setzen könnte ihn das Leben kosten.

Er war sicher, dass es ihnen die beste Gelegenheit bot, um Dolor zu töten. Aber sie war sich da nicht so sicher. Dolor war gerissen – und vor allem tödlich. Aidan hatte zweifellos Mut, aber Mut reichte nun mal leider nicht immer aus, um einen Kampf für sich zu entscheiden.

»Gib mir Kraft!«, flüsterte sie in die sanfte Brise, die um sie strich. Vor ihrem inneren Auge sah sie wieder mit an, wie ihre Familie abgeschlachtet wurde. Nichts konnte diesen Schmerz schwächer werden lassen – gar nichts.

Aber zumindest zeigte der Schmerz ihr, dass sie lebte. Sie war nicht völlig leer und gefühllos.

Mit geschlossenen Augen versuchte sie, ihren Schmerz in Wut umzuwandeln. Aidan hatte recht. Es war der einzige Weg, wie man damit fertig werden konnte. Und doch schmolz beim kleinsten Gedanken an Aidan ihre Wut dahin, und ein merkwürdiger Frieden hüllte sie ein.

»Leta?«

Sie wandte sich um, als sie M’Adocs Stimme hinter sich vernahm. Er trug ein weit geschnittenes weißes Hemd, eine weiße Hose, und seine schwarzen Haare lockten sich vorteilhaft um sein Gesicht. Langsam kam er auf sie zu.

»Was machst du hier?«, fragte sie.

»Ich habe gehört, du hast Wink nach Serum gefragt.«

Sie nickte. In seinen blauen Augen sah sie tiefes Verständnis, während sein Blick den ihren festhielt.

»Es ist ein tapferer Zug, Dolor zu rufen. Und es ist hochriskant.«

Sie wollte nicht, dass er ihre Unsicherheit bemerkte. Als einer der Anführer der Traumgötter wäre er



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