Geteiltes Geheimnis by L. Marie Adeline

Geteiltes Geheimnis by L. Marie Adeline

Autor:L. Marie Adeline [Adeline, L. Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-02-09T23:00:00+00:00


DREIZEHN

Cassie

Mark Drury sah aus wie ein geprügelter Hund. »Du willst mich nicht mehr sehen?«

Nachdem er in drei Tagen zweimal angerufen hatte, hatte ich mich einverstanden erklärt, mich nach dem Dienst mit ihm im Washington Square Park zu treffen. Trotz der Verbotsschilder für Hunde und Fahrräder war der Park an einem heißen Sommertag wie diesem offenbar der ideale Aufenthaltsort für Hunde und Fahrräder.

»Es ist ja nicht so, dass ich dich nicht sehen will«, sagte ich.

»Ich dachte, wir hätten uns gut amüsiert.«

»Das haben wir.«

»Was ist dann los mit dir?«

Ich kniff die Augen zusammen und richtete den Blick in die Ferne, wobei ich mich auf einen Cockerspaniel-Welpen konzentrierte, der seinen Besitzer ins Bein zwickte. Wenn Mark ein Hund gewesen wäre, dann wohl ein Cockerspaniel. Will wiederum war mit dem handfesten, schokoladenbraunen Labrador da hinten im Sandkasten vergleichbar. Tracina mit dem kläffenden Alpha-Beagle, der in der Nähe Hof hielt. Ich hingegen war der Retriever mit dem glatten Fell, der unter den Palmen versuchte, seinen eigenen Schwanz zu fangen.

»Mark«, sagte ich. »Du bist … super.«

»Ist es dieser Will?«

Ich ließ die Schultern hängen. Es war Will. Immer wenn ich mich ein paar Schritte von ihm entfernt hatte, genügte ein Blick, eine Berührung, ein Kuss, schon war ich wieder infiziert.

»Zum Teil.« Was ich ihm nicht sagen wollte, war, dass er für mich – wenn ich nicht mit ihm schlief – nicht mehr war als ein verzogener, kleiner Bruder.

Zärtlich legte Mark den Arm um mich. »Mit der Liebe ist es manchmal nicht so einfach, Cassie. Ich weiß. Schließlich bin ich Musiker.«

Ich hätte fast geschnaubt, aber er war so verdammt rührend. So akzeptierte ich die Geste einfach und lehnte mich eine Weile an ihn.

Mein kleines Intermezzo mit Will im neuen Teil des Restaurants, bei dem er mich geküsst hatte, war jetzt drei Tage her. Seitdem hatten wir uns verlegen gemieden. Wir entschuldigten uns übertrieben für jedes zufällige Anrempeln im Flur, dankten uns ebenso übertrieben für jeden Kaffee oder Hammer, den wir uns reichten.

Als er kurz beim Schichtwechsel allein im Büro mit mir war, flüsterte Will mir zu, dass er zwei Dinge klarstellen wollte – und dass er damit zum letzten Mal auf das Geschehene anspielen würde. »Nummer eins: Ich bedauere nichts von dem, was ich getan oder gesagt habe. Und Nummer zwei: Ich will immer noch, dass du den Job oben im Restaurant annimmst.«

»Gut«, antwortete ich. »Ich nehme an. Den Job, meine ich. Aber das andere? Das darf nicht noch einmal passieren. Es ist nicht fair – nicht mir gegenüber, aber auch Tracina und dem Baby gegenüber nicht.«

Mit leiser Stimme versicherte er mir, während wir beide immer wieder ängstlich auf Schritte aus dem Flur lauschten, dass sich keine weiteren Dramen abspielen würden. Keine verstohlenen Küsse mehr, keine Heimlichkeiten. Wir gaben uns sogar die Hand darauf, wobei die Berührung seiner Haut mich wie immer wie ein elektrischer Schlag durchfuhr.

Und heute, während ich neben Mark auf der Parkbank saß und sein attraktives Profil betrachtete, wurde mir klar, dass ich einerseits nicht in der Lage war, mich von dem Mann fernzuhalten, den



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