Geteilte Liebe by Isabella Lovegood

Geteilte Liebe by Isabella Lovegood

Autor:Isabella Lovegood [Lovegood, Isabella]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-09-03T22:00:00+00:00


Kapitel 13

Katharina

Während wir frühstückten, beobachtete ich Sabrina verstohlen und hatte die Befürchtung, dass es ihr möglicherweise doch nicht so angenehm war, mich mit Richard gemeinsam bei sich zu haben. Vielleicht sollten wir eher bei Christine und Stefan unter kriechen?, fragte ich mich. Ich möchte gerne mit ihr zusammen sein, aber ich will sie auch nicht quälen! Mitten in meine Überlegungen hinein meinte Richard:

„Wir haben vor, heute ins Thermalbad Loipersdorf zu fahren. Hast du Lust mitzukommen, Sabrina?“ Entgegen meiner Erwartungen nickte sie eifrig.

„Aber gerne, das ist eine super Idee! Bei diesem trüben Wetter gibt es nichts Besseres als es sich im warmen Wasser gut gehen zu lassen!“

Wir räumten den Frühstückstisch ab, während sie ihre Badetasche packte.

„Es ist dir doch recht, Katharina, dass wir Sabrina mitnehmen?“, erkundigte sich Richard. „Ich finde ihre Fröhlichkeit richtig ansteckend. Das können wir jetzt wirklich gut gebrauchen!“ Was sollte ich da schon dagegen haben?, dachte ich, bevor ich sagte:

„Ich freue mich doch, dass sich meine beiden besten Freunde so gut verstehen!“

„Bin ich das? Dein bester Freund?“ Richard sah mich forschend an. Ich zuckte ein wenig verlegen mit den Schultern, bevor ich antwortete.

„Du bist vieles für mich. 'Mein Freund' ist wohl ein Teil davon...“

Er nahm mich in den Arm und sah mich aufmerksam an.

„Was bin ich für dich, Katharina?“, fragte er dann leise. Mir wurde irgendwie unbehaglich zu Mute. Ich möchte nicht noch einmal zu weit vorpreschen. Einmal zurück gewiesen zu werden hat mir gereicht!

„Was möchtest du denn gerne für mich sein?“, fragte ich vorsichtig zurück.

„Alles, Katharina! Ich möchte alles für dich sein!“ Er sah mir tief in die Augen, doch ein Geräusch hinter mir unterbrach die Unterhaltung. Offensichtlich hatte Sabrina zumindest den letzten Satz mit angehört und hatte ihre Badetasche fallen lassen. Ob absichtlich, oder vor Schreck hätte ich nicht sagen können.

„Ich bin fertig, Leute, abfahrbereit!“, verkündete sie betont vergnügt.

Richards Ansage hatte mich ziemlich verwirrt. Ich dachte darüber nach, als wir mit dem Jaguar Richtung Ilz fuhren. Wir hatten zwar erst Ende Oktober, aber es herrschte richtiges November-Wetter, wie es Sabrina schon angekündigt hatte: Alles war grau in grau und ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Er hat es ernst gemeint, das war deutlich zu spüren. Wie soll ich bloß damit umgehen?, fragte ich mich. Ich liebe sie beide, doch bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass sich Richard nicht auf eine tiefere Gefühlsebene einlässt. Aber wenn sie jetzt beide... Momentan wüsste ich wirklich nicht, für wen ich mich entscheiden sollte!

Dann rief ich mich zur Ordnung: Ich muss mich aber nicht entscheiden. Jedenfalls nicht hier und heute, also werde ich den Tag genießen! Ich entspannte mich bewusst und lächelte Richard von der Seite an. Er sah kurz zu mir herüber.

„Worüber lächelst du?“, erkundigte er sich sofort.

„Ich freue mich darauf, mit euch beiden in die Therme zu gehen. Das wird sicher lustig und erholsam!“ Ich drehte mich zu Sabrina um, die lächelnd nickte.

„Ja, wir machen uns heute einen schönen, entspannten Tag“, meinte sie, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte. „Der Alltag holt uns ohnehin viel zu schnell wieder ein!“

„Erinnere mich bloß nicht daran!“, stöhnte Richard gequält auf.



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