Gefaehrliche Erinnerung by Anna Zaires

Gefaehrliche Erinnerung by Anna Zaires

Autor:Anna Zaires
Die sprache: eng
Format: mobi, epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Mozaika Publications
veröffentlicht: 2014-03-01T23:00:00+00:00


* * *

Als die Zeremonie begann, versuchte Mia, sich auf das Ereignis zu konzentrieren, aber ihre Gedanken kamen immer wieder auf die grauenvollen Bilder des Kampfes zurück.

Schnitt. Korum liegt auf dem Boden.

Schnitt. Blut spritzt überall. Diese furchtbare hämische Freude auf Loris' Gesicht.

Schnitt. Korum schlägt mit der Geschwindigkeit einer Kobra zurück. Das plötzliche Grauen auf dem Gesicht des anderen Krinar.

Schnitt. Mehr Blut.

Schnitt. Loris' Kopf ist von seinem Körper abgerissen.

Nein, halt es an! Mia wollte schreien, aber sie befanden sich in aller Öffentlichkeit und sie konnte das nicht tun, konnte Korum nicht so beschämen. Er hielt jetzt ihre Hand und sie standen auf einer großen schwebenden Planke in der Mitte der Arena. Der gleiche Krinar, der die Anfangszeremonie durchgeführt hatte, sprach auch jetzt wieder, sagte erneut etwas über die Geschichte des Kampfes in der Arena, aber seine Worte gingen an Mias Ohren vorbei. Die Abläufe kamen ihr unwirklich vor; Mia fühlte sich wie in einem Traum — oder passender, einem Alptraum.

Nur Korums Berührung fühlte sich real an. Sie wollte sich in seine Umarmung kuscheln und nie wieder herauskommen. Als er sie vorhin gehalten hatte, hatte sie gespürt, wie ein Teil ihres Schreckens verebbte, aber jetzt war ihr wieder kalt, ihre Zähne klapperten trotz der Hitze der strahlenden costa-ricanischen Sonne.

Er lebte. Mia konnte es immer noch nicht glauben. Es musste sich um ein Wunder handeln. Wie konnte jemand solche Verletzungen überleben? Sie hatte gewusst, dass die Krinar schnell heilten, aber Korum war buchstäblich fast auseinandergerissen worden. Es war so viel Blut geflossen. Oh Gott, das Blut.

Mia schluckte hart und versuchte ihre Übelkeit zu unterdrücken. Wenn sie niemals wieder die Farbe Rot sah, wäre das immer noch zu früh. Kein Wunder, dass die Krinar im täglichen Leben helle Farben bevorzugten; wahrscheinlich brauchten sie diesen Kontrast nach der gewalttätigen Vorführung in der Arena.

Korum war heute fast gestorben. Ihr außerirdischer Geliebter — so stark, scheinbar so unbesiegbar — war fast durch einen Verrat gestorben. Ein paar dunkle Momente lang war Mia von seinem Tod überzeugt gewesen — und sie hatte auch sterben wollen. Es hatte sich angefühlt, als wäre ihr Herz auseinandergerissen worden, jeder Schlag auf Korums Körper hatte etwas tief in ihrer Seele zerstört. Sie hatte niemals zuvor solchen Schmerz erlebt.

Sie bekam kaum mit, dass Voret aufgehört hatte zu reden, dass er jetzt Korum ansprach und ihn über die Feier befragte. Sie sah, wie Korum begann, verneinend seinen Kopf zu schütteln und irgendetwas überkam sie. Sie handelte rein instinktiv, lehnte sich näher zu Korum und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich will dich. Bitte, Korum, ich will dich.«

Er drehte seinen Kopf zu ihr, sein Ausdruck war ungläubig und sie drückte seine Hand, sagte ihm ohne Worte, es war in Ordnung, er solle so feiern wie seine Rasse das tat.

Richtig oder falsch, sie brauchte ihn jetzt und kümmerte sich um nichts anderes.



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