Frost & Payne - Band 2: Die Mechanischen Kinder (Steampunk) by Luzia Pfyl

Frost & Payne - Band 2: Die Mechanischen Kinder (Steampunk) by Luzia Pfyl

Autor:Luzia Pfyl [Pfyl, Luzia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy & Sci-Fi, Kinderbücher, Jugendbücher, Science Fiction, Steampunk, Viktorianisches London, Empire
ISBN: 9783958342231
Herausgeber: Greenlight Press
veröffentlicht: 2016-09-30T22:00:00+00:00


Der alte Mann saß an einem Ecktisch im Pub und nippte an einer Tasse Tee, als Inspektor Jones und Constable Manju sich zu ihm setzten.

»Inspektor Welsh, vielen Dank, dass Sie uns treffen konnten«, fing Jones an, doch der alte Mann winkte ab.

»Ich bin schon zu lange in Rente, um noch Inspektor genannt zu werden, Inspektor.« Er machte eine kurze Pause und musterte dabei Manju. »Ich habe gehört, dass sie nun auch Frauen ins Yard lassen.«

»Constable Nilima Manju, Sir. Es ist mir eine Ehre. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.« Manju lächelte. Ihre vielen Armreife klimperten, als sie die Hände auf der Tischplatte faltete.

»Sie sagten, es geht um einen meiner alten Fälle?«

Jones schmunzelte. Man hatte ihn gewarnt. Basil Welsh war kein Mann für Höflichkeitsfloskeln und Smalltalk. »Das tut es, Sir.« Er holte die vergilbte Akte aus seinem Mantel und schob sie zu Welsh über den Tisch.

»Ah«, sagte er, als er seine eigene Handschrift darauf sah. »Ich hatte schon fast damit gerechnet, dass jemand aus dem Yard damit zu mir kommt. Die Zeitungen sind voll davon, seit sie die ersten beiden aus der Themse gezogen haben.« Seine Hände bebten, als er nach der Tasse griff. »Schreckliche Sache.«

»Inspektor … Mr. Welsh, gibt es etwas, das Sie uns erzählen können, was nicht in der Akte steht?«

Welsh blickte auf. »Jones war der Name, nicht? Wie lange sind Sie schon im Yard?«

Jones blinzelte überrascht. Was hatte das mit dem Fall zu tun? »Nächstes Jahr sind es 15 Jahre, Sir. Davor war ich sechs Jahre in Edinburgh stationiert.«

»Und haben Sie schon jemals so etwas gesehen?«

»Nein, Sir.«

Welsh brummte etwas. Seine wässrigen Augen schienen einen Punkt auf der Tischplatte zu fixieren. Manjus Armreife klapperten, als sie unruhig auf dem Stuhl herumrutschte.

»Ich war damals schon seit über 20 Jahren im Yard. Erfahren, sicher, selbstbewusst. Ich war auf der Krim. Ich dachte, ich hätte alle menschlichen Abgründe gesehen.« Welsh machte eine Pause. Seine von Arthritis geplagten Finger griffen nach der Mappe. Es fiel ihm sichtlich schwer, sie aufzumachen. »Ich… Wir waren zu langsam. Das Yard steckte in einer Krise, wir hatten keine Ressourcen und zu wenig Männer.« Nachdenklich betrachtete er den obersten der ausgeschnittenen Zeitungsartikel. »Sie sind über uns hergefallen wie die Aasgeier.«

»Commissioner Lovett hat eine Informationssperre verhängt, was den Fall angeht«, sagte Jones. »Sir, ich habe die Akte von hinten bis vorne studiert. Hatten Sie wirklich keinen Verdacht, wer es sein könnte? Nicht einmal ein Bauchgefühl?«

Welsh brummte erneut. »Ich war mir beinahe sicher, dass es ein Arzt war. Oder ein Medizinstudent. Jemand, der sich mit dem menschlichen Körper sehr gut auskennt.«

Das war auch Dr. Taylors Meinung. Jones holte sein Notizbuch aus dem Jackett und schrieb zwei Sätze hinein. »Was glauben Sie, ist es derselbe Mann?«

Welsh zuckte mit den Schultern. »Es sind fast 20 Jahre vergangen. Warum er damals so abrupt aufhörte, konnte ich mir nie erklären. Vielleicht ist etwas schiefgegangen. Vielleicht haben wir ihn verscheucht. Kann sein, dass er so viele Jahre auf etwas warten musste, um weiterzumachen. Wer weiß das schon?«

»Wir werden es herausfinden«, meinte Manju selbstbewusst. »Und wir werden ihn diesmal schnappen.



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