Friaul-Julisch Venetien Reiseführer Michael Müller Verlag by Eberhard Fohrer

Friaul-Julisch Venetien Reiseführer Michael Müller Verlag by Eberhard Fohrer

Autor:Eberhard Fohrer [Eberhard Fohrer]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Carnia, Karnien, Plöckenpass, Passo di Monte, Croce Carnico, Timau, Tischlbong, Tischelwang, Via delle Malghe carniche, Karnischer Almweg, Canale di San Pietro, Paluzza, Tolmezzo, Sutrio, Monte Zoncolàn, Arta Terme, Zuglio, Tolmezzo, Monte Tersadia, Valcalda, Ravascletto, Val Pesarina, Tagliamento-Tal, Forni di Sopra, Sàuris, Tarvisiano, Tarvisien, Naßfeldpass, Passo di Pramollo, Tarvisio, Laghi di Fusine, Weißenfelser Seen, Val Canale, Canal del Ferro, Santuario del Monte Lussari, Malborghetto-Valbruna, Pontebba, Moggio Udinese, Val Rio del Lago, Val Raccolana, Lago del Predil, Raibler See, Parco Naturale Prealpi Giulie, Pordenone, Sacile, Portogruaro, Maniago, Parco Naturale Dolomiti Friulane, Val Tramontina, Tagliamento, Venzone, Gemona del Friuli, Lago di Cavazzo, Bordano, Riserva Naturale del Lago di Cornino, San Daniele del Friuli, San Daniele, Le Grotte Verde di Pradis, Spilimbergo, Udine, Colli Orientali del Friuli, Cividale del Friuli, Valli del Natisone, Cividale, Nimis, Tarcento, Nimis, Tarcento, Abbazia di Rosazzo, Collio, Cormòns, Capriva del Friuli, Gorizia, Görz, Gradisca d'Isonzo, , Isonzo, Lignano, Laguna di Marano, Marano Lagunare, Foci dello Stella, Valle Canal Novo, Palmanova, Aquileia, Grado, Foce dell’Isonzo, Riviera Triestina, Duino, Castello di Duino, Sistiana, Castello di Miramare, Parco di Miramare, Schloss Miramare, Park Miramare, Grignano, Triest, Trieste, Muggia, Carso Triestino, Triestiner Karst, Grotta Gigante, Val Rosandra
ISBN: 9783956544934
Herausgeber: Michael Müller Verlag, Erlangen
veröffentlicht: 1900-01-01T01:01:01+00:00


Pier Paolo Pasolini: Dichter, Filmemacher und Rebell

1922 als Sohn eines Berufsoffiziers und einer Lehrerin in Bologna geboren, begann Pasolini im Alter von sieben Jahren, Gedichte zu schreiben. 1942 erschien sein erster Gedichtband „Poesie a Casarsa“ (Gedichte an Casarsa) in Furlan, eine im Westfriaul gesprochene Variante des Friulanischen. In Casarsa della Delizia gründete er später auch die „Academiuta de lengua furlana“, einen Dichter- und Künstlerkreis zur Aufwertung der westfriulanischen Sprache und Kultur. Nach Kriegsende schloss er sich der Kommunistischen Partei Italiens an und wurde 1947 zum Sekretär der kommunistischen Ortsgruppe von San Giovanni di Casarsa gewählt. Seine offen gelebte Homosexualität brachte ihm 1949 eine Anzeige wegen Verführung Minderjähriger ein. Verurteilt wegen angeblich „obszöner Handlungen“, schloss ihn die kommunistische Partei aus, auch von seinem Amt als Lehrer wurde er suspendiert. So verließ er 1950 seine Heimat, was ihm unendlich schwer fiel, und ging nach Rom.

Dort begann er als 39-Jähriger mit dem Filmemachen und polarisierte wie kein anderer Publizist seiner Zeit die italienische Gesellschaft. Seine Filme, in denen er faschistoide Strukturen und den Verfall der Werte in der Gesellschaft thematisierte, lösten oft Skandale aus, z. B. „Decameron“, „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“, „Das Erste Evangelium - Matthäus“ (Der Versuch, ein realistisches Bild von Jesus zu entwerfen) und sein umstrittenster Film „Salò oder die 120 Tage von Sodom“, der während der faschistischen Republik von Salò am Gardasee spielt und wegen der Darstellung von Folter, Mord und Vergewaltigung in vielen Ländern verboten wurde. Als politischer Intellektueller saß Pasolini zwischen allen Stühlen und kämpfte an allen Fronten - gegen die Doktrin der kommunistischen Partei, indem er auf den Rechten des Einzelnen beharrte, gegen die katholische Kirche, die er mit der revolutionären Botschaft des Neuen Testaments konfrontierte, und gegen den christdemokratischen Staat, den er der Zusammenarbeit mit faschistischen Kreisen bezichtigte. Seine Homosexualität sah er als stete Herausforderung aller Konformität und setzte sich in seinen Romanen und Filmen mit den Missständen in der italienischen Gesellschaft auseinander, stellte darin oft die politische Klasse bloß. Seine Charaktere waren Einzelgänger, sozial ausgegrenzt und rebellisch, oft Bewohner des Mezzogiorno und der Dritten Welt.

Im November 1975 wurde Pasolini im römischen Vorort Ostia brutal ermordet. Als Täter wurde der minderjährige Stricher Pino Pelosi verurteilt, der Pasolini zusammengeschlagen und dann mit seinem Auto überfahren haben soll. Doch gibt es bis heute starke Zweifel an dieser Version, nicht zuletzt, da der 46-jährige Pelosi im Mai 2005, also fast 30 Jahre später (!) und nachdem er längst seine Haftstrafe verbüßt hat, öffentlich erklärte, er habe gesehen, dass Pasolini von drei Süditalienern überfallen und ermordet worden sei. Tatsächlich wurde die Bluttat damals von der Polizei eigenartig halbherzig verfolgt - so wurde ein zu gründlich recherchierender Carabiniere versetzt und ein Auto aus Catania, dessen Nummer ein Zeuge in der Nähe des Tatorts erkannt hatte, nicht überprüft. Man vermutet heute, dass es sich um einen Auftragsmord rechter Kreise in Italien gehandelt habe und dass der italienische Geheimdienst darin verwickelt gewesen sei.



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