Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter by Isaac Asimov

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter by Isaac Asimov

Autor:Isaac Asimov [Asimov, Isaac]
Die sprache: eng
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2010-09-24T19:02:59+00:00


Sternstunde in Twin Gulch

Wir werden niemals Raumfahrt treiben. Und das ist noch nicht alles. Keine außerirdischen Wesen werden je auf der Erde landen – nie wieder, um genau zu sein.

Ich bin durchaus kein Pessimist. Raumfahrt ist tatsächlich möglich; außerirdische Wesen sind auf der Erde gelandet. Das weiß ich. Raumschiffe durchkreuzen das All zwischen Millionen Planeten und Sonnensystemen, aber von uns werden keine unter ihnen sein. Auch das weiß ich. Und alles wegen eines lächerlichen Irrtums.

Ich will es erklären.

Es war eigentlich Bart Camerons Irrtum, und man muß Bart Cameron kennen, wenn man verstehen will, wie sich alles zugetragen hat. Er ist der Sheriff von Twin Gulch, Idaho, und ich bin sein Deputy. Bart Cameron ist ein ungeduldiger Mann, und am ungeduldigsten wird er, wenn er seine Einkommensteuererklärung ausarbeiten muß. Neben seinem Amt als Sheriff hat er nämlich noch einen Gemischtwarenladen, einige Anteile an einer Schaffarm, eine kleine Rente als Kriegsbeschädigter und noch ein paar Dinge dieser Art. Das alles macht seine Steuerberechnung ziemlich kompliziert.

Es wäre nicht so schlimm, wenn er für diese Arbeit einen Steuerberater zuziehen würde, aber er besteht darauf, es selbst zu tun, und das macht ihn zu einem verbitterten Mann. Ab Mitte April ist er ungenießbar.

Daher war es ein Unglück, daß die fliegende Untertasse ausgerechnet am 14. April 1966 landete.

Ich sah sie herunterkommen. Mein Stuhl stand auf zwei Beinen gegen die Wand des Sheriffbüros zurückgelehnt, und ich betrachtete durch das Fenster den Sternhimmel, unschlüssig, ob ich ins Bett gehen oder meine Illustrierte weiterlesen und mir dabei Camerons Flüche anhören sollte. Sie bildeten die Begleitmusik, während er seine Zahlenkolonnen zum hundertsiebenundzwanzigstenmal nachrechnete.

Zuerst sah es wie eine Sternschnuppe aus, aber dann verbreiterte sich die Lichtspur zu zwei feurigen Schweifen, die wie Raketenabgase aussahen, und das Ding ging elegant und geräuschlos nieder. Ein dürres Blatt hätte beim Aufprall lauter geraschelt. Das Ding setzte unglaublich sanft auf, und zwei Männer stiegen aus.

Ich war unfähig, etwas zu sagen oder zu tun. Ich saß einfach da und stierte hinaus, als sähe ich irgendeinen sonderbaren Spuk.

Cameron blickte nicht auf.

Dann wurde an die Tür geklopft, die wir nicht abgeschlossen hatten. Bevor einer von uns reagieren konnte, ging sie auf, und die zwei Männer aus der fliegenden Untertasse traten ein. Ich hätte sie für Stadtleute gehalten, wenn ich ihre fliegende Untertasse nicht beobachtet hätte. Sie trugen anthrazitgraue Anzüge mit weißen Hemden und dezent gemusterten Krawatten. Sie hatten schwarze Halbschuhe an den Füßen und hielten schwarze Homburger in den Händen. Beide waren von ziemlich dunkler Gesichtsfarbe und hatten braune Augen und schwarzes, gewelltes Haar. Ihre Gesichter machten einen ernsten, fast feierlichen Eindruck. Sie waren mittelgroß und ähnelten einander sehr.

Ich brachte vor Angst den Mund nicht auf und saß wie gelähmt.

Aber Cameron blickte einfach auf und runzelte die Stirn, als die beiden Männer hereinkamen. Normalerweise wäre ihm beim Anblick dieser städtischen Kleider vor Lachen der Kragenknopf vom Hemd geplatzt, aber er stand noch so im Bann seiner Einkommensteuererklärung, daß er nicht einmal lächelte.

Er sagte: »Was kann ich für Sie tun?« und ließ seine rechte Hand auf die Formulare klatschen, damit die Fremden sehen sollten, daß er nicht viel Zeit hatte.



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