Flammen der Rache by McKenna Shannon

Flammen der Rache by McKenna Shannon

Autor:McKenna, Shannon [McKenna, Shannon]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Roman
veröffentlicht: 2013-12-09T23:00:00+00:00


20

Über die Wendeltreppe gelangten sie in einen Raum, der Bruno unter anderen Umständen den Atem geraubt hätte. Er war achteckig, mit großen, dreieckigen Fenstern an allen Seiten, von denen jedes bei Tag einen anderen fantastischen Ausblick gewährte. Mit den schimmernden Holzvertäfelungen, den Sesseln und Sofas, die sich um einen Couchtisch gruppierten, und dem Flachbildfernseher erweckte das Zimmer einen unaufdringlich luxuriösen und behaglichen Eindruck. Eine schmiedeeiserne Wendeltreppe führte auf eine Galerie mit einem breiten Bett.

Bruno trat ans Fenster und starrte hinaus in die Nacht. Der Mond blinzelte durch ein Loch in der Wolkendecke und erleuchtete die wogende weiße Gischt, die tief unter ihnen an den langen Strand gespült wurde.

Lily schlang die Arme um seine Taille. »Möchtest du darüber sprechen?«

»Nein.« Das Wort klang schroff und war nicht das, was er hatte sagen wollen. Es war eine einprogrammierte Reaktion, die potenzielle Eindringlinge von seinem Innersten fernhalten sollte. Vergleichbar mit einer Alarmanlage, die losging, wenn jemand sich unbefugt Zutritt verschaffen wollte. Bruno konnte praktisch hören, wie sich die Rädchen in Lilys Kopf drehten, während sie überlegte, wie sie mit ihm umgehen sollte. Er beneidete sie nicht um die Aufgabe. Er konnte selbst nicht mit sich umgehen. Warum sollte sie es besser wissen?

»Ich habe meine eigene Mutter nie gekannt«, sagte sie.

Oje. Jetzt war er fällig. Er biss die Zähne zusammen. »Nein?«

»Sie und mein Vater hatten jahrelang versucht, ein Kind zu zeugen. Das war in den Anfangszeiten der künstlichen Befruchtung. Wie ich dir schon erzählt habe, hat mein Vater auf diesem Gebiet geforscht. Meine Mutter hat sich siebenmal einer In-vitro-Fertilisation unterzogen, bevor sie mit mir schwanger wurde.«

»Oh Mann«, murmelte er. »Ich bin froh über ihr Durchhaltevermögen.«

Lily schloss den Arm fester um ihn. »Süß, dass du das sagst. Meine Eltern waren auch froh. Zu Anfang.«

Sie machte eine Pause, um ihre Gedanken zu sortieren. Bruno hätte vor Ungeduld schreien mögen. Wenn es schmerzvoll werden würde, wollte er es hinter sich bringen. »Raus damit.«

»Raus womit?«

»Mit der teuflischen Pointe. Der heutige Abend dreht sich ausschließlich um teuflische Pointen. Eine folgt direkt auf die nächste, damit man nur keine Zeit zum Luftholen hat. Also, was immer du mir sagen wolltest, spuck’s aus. Bringen wir es hinter uns.«

Lily versteifte sich und wendete sich ab. »Vergiss es. Du hast recht. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für solch eine Unterhaltung.«

Er drehte sie mit einem Ruck zu sich um und zwang sie, ihn anzusehen. »Oh doch. Denn es ist der einzige Zeitpunkt, den wir haben. Also sag es mir, verdammt noch mal. Ich will es hören.«

»Sie ist gestorben. Während sie in den Wehen lag. In ihrem Gebärmutterhals hatte sich ein riesiger Blutpfropf gebildet. Sie verblutete innerhalb weniger Minuten. Hätten sie gleich zu Anfang einen Kaiserschnitt durchgeführt, hätte sie überlebt. Aber das wussten die Ärzte nicht.«

Bruno zog sie näher an sich und vergrub die Nase in ihrem Haar. Es duftete nach Lavendel.

»Mein Vater fühlte sich den Rest seines Lebens schuldig«, fuhr sie fort. »Hätte er nicht Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit sie schwanger wurde …« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe mich auch schuldig gefühlt.



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