Fever Bd. 5 - Shadowfever by Karen Marie Moning

Fever Bd. 5 - Shadowfever by Karen Marie Moning

Autor:Karen Marie Moning
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bd. 28085, E-Book
ISBN: 9783843705660
Herausgeber: Ullstein Buchverlage GmbH
veröffentlicht: 2012-11-16T05:00:00+00:00


26

Ich war überrascht, wie mühelos ich durch die schwarze Membrane glitt. Die Kälte, die mir auf der anderen Seite entgegenschlug, schockte mich.

Mein Gehirn sandte den Befehl aus, nach Luft zu schnappen. Meinem Körper gelang es nicht zu gehorchen. Ich war vom Kopf bis zu den Zehenspitzen in eine dünne glitzernde Eisschicht gehüllt. Sie knackte, als ich einen Schritt machte, und Stücke fielen klirrend von mir ab. Augenblicklich bildete sich eine neue Schicht.

Wie sollte ich hier atmen? Wie hatte die Konkubine hier Luft bekommen?

Die Schleimhäute in Nase und Mund, meine Zunge, die Luftröhre bis hinunter zur Lunge – alles, was mit Luft in Berührung kam, war mit undurchlässigem Eis bedeckt. Ich schwankte zurück und strebte unwillkürlich zur anderen Seite des Spiegels, wo es Licht und Sauerstoff gab.

Mir war derart kalt, dass ich mich kaum noch rühren konnte. Für einen Moment wusste ich nicht, ob ich es zurück auf die andere Seite schaffte. Ich hatte Angst, dass sich die Geschichte wiederholte und ich im Schlafgemach des Königs sterben würde, nur dass ich diesmal keinen Abschiedsbrief hinterließ.

Als ich endlich die dunkle Membrane durchdrang, schlug mir Hitze entgegen, als hätte ich die Tür eines Backofens aufgemacht. Ich stolperte, flog durch den Raum und prallte an die Wand. Die Konkubine auf den Fellen schenkte mir keinerlei Beachtung. Ich holte gierig Luft.

Wo war Jericho? Konnte er auf der anderen Seite atmen, oder war er dort in seiner natürlichen Umgebung? Ich schaute zurück und rechnete damit, dass er mich von der anderen Seite finster anfunkelte, weil ich ihn gezwungen hatte, seine wahre Identität preiszugeben.

Ich wich erschrocken zurück und wäre beinahe gefallen.

Und ich war so sicher gewesen!

Barrons war an der Grenze von Hell und Dunkel auf dem Boden zusammengebrochen und lag auf der weißen Seite des Raumes.

Nur zwei Geschöpfe können durch diesen Spiegel treten: der Unseelie-König und seine Konkubine, hatte mir Darroc erklärt. Jeder andere, der ihn berührt, ist sofort tot. Auch ein Feenwesen.

»Jericho!« Ich lief zu ihm, zerrte ihn vom Spiegel weg und sank neben ihm auf die Knie. Ich drehte ihn auf den Rücken. Er atmete nicht – er war tot. Wieder einmal.

Ich sah erst ihn, dann die dunkle Oberfläche des Spiegels an.

Der Spiegel hatte mich nicht getötet, aber ihn. Mir gefiel ganz und gar nicht, was das bedeutete.

Das hieß, dass ich in der Tat die Konkubine und Jericho nicht mein König war.

SOFORT.

Der Befehl war ungeheuerlich, unwiderstehlich. Stimmenzauber neunten Grades. Ich wollte bei Jericho bleiben, hätte aber nicht bleiben können, auch wenn mein Leben davon abhinge. Und ich war ziemlich sicher, dass es so war.

»Ich kann da drüben nicht atmen.«

Du lebst nicht auf dieser Seite des Spiegels. Ändere deine Erwartungen. Verzichte auf Atem. Die Angst, nicht die Tatsachen behindern dich.

War das möglich? Ich glaubte es nicht. Doch offensichtlich spielte es keine Rolle, was ich glaubte; denn unwillkürlich erhob ich mich, und meine Füße trugen mich zum Dunklen Spiegel.

»Jericho!«, rief ich, als ich fühlte, wie ich von ihm weggezogen wurde.

Ich hasste das. Alles. Ich war die Konkubine, aber Jericho nicht der König, und damit wurde ich nicht



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