Feuer in Eden by Sandra Brown

Feuer in Eden by Sandra Brown

Autor:Sandra Brown [Brown, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783641123451
Google: ZDxZAgAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Warner Books, New York 1993
veröffentlicht: 2014-09-14T22:00:00+00:00


Kapitel 16

Bowie schlug den Kragen seiner Jeansjacke hoch und drückte sich enger an die Hauswand. Der Dachvorsprung bot nur leidlich Schutz vor dem prasselnden Regen. Er wurde klatschnass.

Er konnte beim besten Willen nicht sagen, was er bei diesem Regen – dazu mitten in der Nacht – hier draußen bei den Tacketts zu suchen hatte. Eigentlich sollte er jetzt gemütlich vor seinem Secondhandfernseher liegen. Der gemietete Wohnwagen war zwar keine Luxusunterkunft, aber wenigstens war man dort im Trockenen.

Wie das Wetter auch sein mochte, er hatte hier einfach nichts verloren. Jody Tacketts Gesundheitszustand ging allein die Familie etwas an. Sie wollte ganz sicher nicht, dass sich ein Außenstehender einmischte. Doch all diese Überlegungen hatten ihn von seinem Entschluss herzukommen nicht abhalten können. Als er eintraf, fiel ihm sofort auf, dass weder Keys Lincoln noch Janellens Wagen vor dem Haus stand. Er stellte den Firmenlaster außer Sichtweite hinter der separaten Garage ab. In der Einfahrt parkte lediglich der Wagen der Haushälterin.

Er sah keine Veranlassung, sich bei ihr zu melden. Was sollte er auch sagen? Angenommen, er würde es mit der Wahrheit versuchen und ihr sagen, dass er sich Sorgen um Miss Janellen machte und gern gewusst hätte, wie es ihr nach dem Kollaps ihrer Mutter im Supermarkt ging, dann würde sie ihm sicher entgegnen, dass ihn das nichts anginge. Sie würde ihn von der Veranda scheuchen und die Polizei rufen.

Deshalb kauerte er lieber im Dunkeln und knöcheltief in Regenwasser. Er konnte seine Anwesenheit nicht einmal sich selbst erklären. Er spürte einfach nur, dass er hier sein musste. Und er würde hier ausharren, komme, was da wolle, bis er mit eigenen Augen sah, dass es Miss Janellen gutging.

Seit dem Kuss und ihrem verblüffenden Liebesgeständnis hatte er sie nicht mehr zu Gesicht bekommen. Natürlich hatte er es nicht ernst genommen. Sie musste irgendwie den Verstand verloren haben – zu viel Sonne oder vielleicht irgendein Medikament, das sie ein bisschen durcheinandergebracht hatte. Wahrscheinlich würde sie sich am liebsten die Zunge rausschneiden, wenn sie jetzt daran dachte.

Weil er selbst nur zu gut wusste, wie es war, wenn man etwas gesagt hatte, das man später bereute, war er ihr eine Weile aus dem Weg gegangen, um ihr die Peinlichkeit zu ersparen, ihm gegenüberzutreten und sich eine Entschuldigung ausdenken zu müssen. Bestimmt war auch sie ihm ausgewichen.

Aber sie konnten sich schließlich nicht auf ewig aus dem Weg gehen. Früher oder später würden sie aufeinandertreffen, also warum nicht heute Nacht, während sie ganz andere Sorgen hatte? Er konnte nichts am Gesundheitszustand ihrer Mutter ändern, aber er könnte ihr wenigstens eine kleine Last abnehmen. Er könnte ihr sagen, dass er ihren einmaligen Aussetzer niemals ausnutzen würde.

Scheinwerfer tauchten am Ende des Privatweges auf. Als Bowie sah, wie der Wagen von der Landstraße abbog, krampfte sich automatisch sein Magen zusammen. Er drückte sich noch enger an die Wand, weil er auf keinen Fall entdeckt werden wollte, bis er sicher war, dass es Janellen war. Man erzählte sich, dass Key eine geladene Beretta unter dem Fahrersitz aufbewahrte. Vielleicht war es nur ein Gerücht, aber Bowie hatte keine Lust, es am eigenen Leib erfahren zu müssen.



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