Ewige Treue by Sandra Brown

Ewige Treue by Sandra Brown

Autor:Sandra Brown
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2012-12-12T23:00:00+00:00


Griff verstieß gegen eine Bewährungsauflage, und zwar die oberste, auf die ihn Jerry Arnold noch bei jedem Treffen hingewiesen hatte: Halten Sie sich von Ihren früheren Geschäftspartnern fern.

So wie Griff es sah, hatte er keine andere Wahl. Rodarte hatte Jason bedroht. Und was er über Laura gesagt hatte … angesichts der kaum verhohlenen Drohung hinter seinen ekligen Bemerkungen hatten sich die Härchen in Griffs Nacken aufgestellt. Rodarte hatte bestimmt keine Gewissensbisse, einem von beiden Schaden zuzufügen. Nicht einmal Lauras Geld konnte sie davor bewahren. Er würde ihr und Jason ohne mit der Wimper zu zucken etwas antun, und er würde das tierisch genießen.

Um das zu verhindern, musste Griff den Stier bei den Hörnern packen, und zwar sofort. Er war nicht gewillt, ständig unter Rodartes düsterem Schatten zu leben. Und er wollte ganz bestimmt nicht, dass zwei Menschen, die absolut unschuldig waren, Leid erdulden mussten. Er würde es nicht ertragen, wenn nach Marcia noch jemand Rodartes Brutalität zum Opfer fallen würde.

Griff fuhr vom Sportplatz aus direkt nach Hause, sprang kurz unter die Dusche und zog sich dann an. Er wechselte das Armani-Jackett gegen eines aus, das er vor seiner Verhaftung getragen hatte, denn er wollte keinesfalls zu wohlhabend aussehen.

Es war dreist, unangemeldet im Vista-Stammsitz zu erscheinen, doch er setzte darauf, dass ihn das Triumvirat empfangen würde, und sei es aus reiner Neugier. Er behielt recht. Nachdem er fast eine halbe Stunde in einem Empfangsbereich gewartet hatte, wurde er ins Allerheiligste befohlen, wo er den dreien zum ersten Mal begegnet war.

Dieselben holzgetäfelten Wände, dieselbe indirekte Beleuchtung, derselbe schallschluckende Teppich, aber keine Spur von Gastfreundschaft. Kein Sandwichsortiment, keine offene Bar. Larrys Teint war nicht weniger bronzen als damals, aber er sah aus, als hätte er mehr Zeit an der Clubbar als auf dem Grün verbracht. Er war ein bisschen weich um die Taille geworden.

Griff stellte überrascht fest, dass Martin immer noch ohne Sauerstoffmaske atmen konnte. Allerdings stützte er inzwischen einen Großteil seines gewaltigen Körpers auf einem Stock ab.

Bennett hatte es aufgegeben, seine Glatze mit quer gekämmten Strähnen kaschieren zu wollen, und seinen Schädel geschoren. Er strahlte makellos weiß und rund, und von hinten sah es so aus, als würde eine leicht stachlige Billardkugel auf seinen Schultern thronen. Er hatte noch weniger Wimpern als früher, sodass seine Augen noch reptilienhafter wirkten.

Larry stützte sich mit einer Hüfte auf der Schreibtischecke ab. Bennett saß, die Beine übereinandergeschlagen, in einem Sessel. Als Griff das Büro betrat, brach Martin auf einem kurzen Ledersofa nieder, das ihn kaum noch fasste. Seine Lunge und die Polster pfiffen vernehmlich, als er sich fallen ließ.

Griff wurde kein Stuhl angeboten.

Martin fing an. »Was willst du hier?«

Griff antwortete genauso direkt. »Ihr sollt Rodarte zurückpfeifen.«

Volle dreißig Sekunden lang sprach keiner ein Wort. Schließlich brach Larry das angespannte Schweigen. »Meinst du etwa Stanley Rodarte?«

Griff kaufte ihm die Unschuldsmiene nicht ab. »Euer Wachhund ist wirklich zäh, dass muss ich euch lassen. Er war in Big Spring, als ich entlassen wurde, und er hängt mir seither ständig im Genick. Er hat eine Freundin von mir überfallen. Eine Frau. Er hat sie vergewaltigt und ihr das Gesicht zerschlagen.



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