Engelslied by Nalini Singh

Engelslied by Nalini Singh

Autor:Nalini Singh [Singh, Nalini]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802589096
Google: RucTmwEACAAJ
Amazon: 3802589092
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-03-05T23:00:00+00:00


24

»Keir ist da.«

Sofort veränderte sich der Ausdruck auf Elenas Gesicht. Raphael konnte sehen, wie sie ihre persönlichen Nöte hintanstellte, um sich ganz auf die ihrer Leute konzentrieren zu können.

Er nahm sie in seine Arme und flog mit ihr zu ihrer Suite, denn er hatte dafür gesorgt, dass die daneben liegenden Räume Keir zugeteilt wurden. Als sie sein Wohnzimmer betraten, saß der Heiler vor dem kalten Kamin und starrte mit grimmigem Blick in nicht vorhandene Flammen.

Was er ihnen zu sagen hatte, hatten sie bereits geahnt, trotzdem trafen seine Worte sie hart.

»Die Krankheit hat die inneren Organe des Opfers zerstört.« Die Haut um Keirs Kiefer war ganz weiß geworden, so sehr nahm den Heiler mit, was er gesehen hatte. »Die Pusteln waren wie bei den anderen auch nur eine äußere Nebenerscheinung. Es handelt sich im Grunde um dieselbe Infektion, und wenn man bedenkt, dass es außer der jungen Frau keine weiteren Betroffenen gibt und dass sie ein Mensch war, würde auch ich von der Annahme ausgehen, dass sie die Trägerin sein sollte.«

Er stand auf, um im Zimmer herumzulaufen, die Flügel eng an den Leib gepresst. Das musste doch wehtun. Raphael hatte den Heiler noch nie so erregt erlebt. »Eine gute Nachricht gibt es doch: Die Infektion ist mit der in New York identisch, scheint aber meinen Heilkräften gegenüber schwächer. Das sagen mir zumindest die Sinne, die mich zum Heiler machen. Wäre ich früher gekommen, wäre sie nicht bereits tot gewesen, hätte sie sich, glaube ich, vollständig erholen können. Und alle, die bei ihr getrunken hätten, ebenfalls.«

Raphael nickte nachdenklich. »Selbst Lijuan kann nicht einen Wiedergeborenen nach dem anderen erschaffen, ohne sich zwischendurch auszuruhen. Und wenn sie ruht, nimmt ihr Ansteckungspotenzial ab.«

Keir blieb stehen und sah ihn an. »Jason scheint seine Zeit an interessanten Orten verbracht zu haben!«

Das war eine Spezialität des Meisterspions.

»Wenn das stimmt«, meldete sich Elena aus dem großen Lehnsessel, auf dem sie sich zusammengerollt hatte, »und dem Erschaffer der Krankheit geht langsam die Kraft aus, dann dürften Amanat und New York doch zumindest auf kurze Sicht relativ sicher sein.«

»Wir wissen nicht, wie lange der Architekt dieser Krankheit zum Wiederaufladen seiner Batterien braucht«, murmelte Keir. »Aber so rasch wird das nicht klappen, nehme ich mal an. Er oder sie hat viel zu schnell viel zu viel tun wollen.« Nachdenklich starrte er auf den Teppich. »Ich bin mir da nicht hundertprozentig sicher, aber ich glaube, der Sturz der Engel wurde verursacht, weil jemand versucht hat, am Himmel eine Krankheit zu säen, die sich gegen Engel im Allgemeinen richtete. So, wie sich diese durch Blut weitergegebenen Pocken gegen Vampire richten.«

Das war auch Raphael durch den Kopf gegangen, aber welche Bedeutung hatte das letztlich? Irgendwie musste sich das Risiko, das seinen Leuten aus diesen Attacken entstand, zunichtemachen lassen. »Das würde auch erklären, warum der Verursacher der Pocken erschöpft ist, nachdem er oder sie gerade mal zwei Träger erschaffen hatte. Zwei Träger, von denen wir wissen, wohlbemerkt. Er musste zusätzliche Energie in diese andere Krankheit investieren.« Keir schwankte inzwischen schon leicht, was dem Erzengel nicht entging. »Ruh dich aus, Keir.



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