Elisabeth Naughton by Düstere Geheimnisse

Elisabeth Naughton by Düstere Geheimnisse

Autor:Düstere Geheimnisse [Geheimnisse, Düstere]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2018-05-27T22:00:00+00:00


11

Am späten Vormittag des nächsten Tages machte sich Sam auf den Weg zum Schulbüro. Mit der Vorbereitungsstunde und der Mittagspause blieben ihr noch etwa anderthalb Stunden, bevor sie wieder im Unterricht sein musste.

Sie spähte in das Büro und runzelte die Stirn. Annette saß nicht an ihrem Schreibtisch. Sie ging um die Ecke und klopfte an Davids Bürotür. Er brummte ein angespanntes: »Herein.«

»Hi, David. Ich muss kurz nach Hause fahren. Ich habe Unterrichtsmaterial liegen lassen, das ich heute Nachmittag für Chemie brauche.«

»Klasse. Wunderbar.« Er griff nach dem Telefon. »Noch ein Lehrer weniger im Haus. Das hat mir gerade noch gefehlt. Aber versprich mir, dass du zur fünften Stunde zurück bist.«

Als er sich frustriert über die Stirn rieb, trat Sam vor. »Was ist los?«

»Margaret ist heute nicht gekommen.«

Sie schaute auf ihre Armbanduhr. »Ist sie krank?«

»Weiß der Teufel! Annette ist gerade weg, um bei ihr vorbeizuschauen und herauszufinden, was los ist. Es sieht Margaret überhaupt nicht ähnlich, sich zu verspäten und nicht Bescheid zu sagen.«

»Ich bin sicher, es geht ihr gut. Vielleicht ist sie nur wieder ins Bett gegangen und hat vergessen, sich krankzumelden.«

»Sie hat keine Krankentage mehr übrig. Ihre eigenen hat sie schon aufgebraucht und die Hälfte von allen anderen auch.« Er wedelte mit der Hand. »Fahren Sie. Aber seien Sie rechtzeitig zu Ihrer nächsten Stunde zurück.«

»Danke.« Sam blieb an der Tür stehen. »Fehlt Thomas Adler heute auch? In der dritten Stunde war er nicht da.«

»Daran arbeiten wir auch.«

Sam nickte und ging rückwärts aus dem Büro. In ihrem Magen machte sich ein seltsames Unbehagen breit. Sie nahm die Schlüssel aus der Jackentasche. Kalte Luft schlug ihr entgegen, als sie die Eingangstreppe des Schulgebäudes hinunterging und sich auf den Weg zu ihrem Wagen machte.

Margarets Abwesenheit beunruhigte sie nicht. Es war ihr völlig wurscht, was Margaret trieb. Thomas hingegen war etwas anderes.

Sie fuhr vom Schulparkplatz und durch die Stadt, in der Hoffnung, dass Thomas sich nicht irgendwelche Schwierigkeiten eingehandelt hatte. Von dem seltsamen Gespräch nach der Schule gestern einmal abgesehen, wurden seine Noten endlich besser, und er schien Freunde zu finden. Wenn er allerdings mit Manny Burton blaumachte, würde er wirklich Ärger kriegen.

Ihr Haus war still, als sie in die geschotterte Einfahrt bog. Grimly lag wahrscheinlich schnarchend auf ihrem Bett. Nachdem sie die Verandastufen hochgelaufen war, schob sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Ein leises Klicken ertönte, und sie drückte mit der Schulter gegen die alte Tür.

Sie gab keinen Millimeter nach.

Verwirrt zog Sam den Schlüssel aus dem Schloss und überzeugte sich davon, dass es der richtige war, dann schob sie ihn wieder hinein. Die Tür rührte sich immer noch nicht.

Sam stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte durch die rechteckigen Glasscheiben oben in der Tür. Sie sah nichts außer dem Dielenboden im Flur und die Treppe, die ins erste Stockwerk führte.

»Verdammt.« Sie hatte jetzt keine Zeit für so was. Sie musste ihre Sachen holen und in die Schule zurück. Die Reaktionsgefäße aus der dritten Stunde mussten noch gereinigt werden, und dann musste sie die Versuche für die Kurse nach dem Mittagessen aufbauen.



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