Dunkles Vergessen by Eileen Wilks

Dunkles Vergessen by Eileen Wilks

Autor:Eileen Wilks
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Paranormal
Herausgeber: Egmont LYX.digital
veröffentlicht: 2014-09-03T22:00:00+00:00


23

»Dann ist das also unser Geheimtunnel.« Julia kauerte neben dem Graben. Sie war beeindruckt. Dicke Metallstäbe waren alle paar Schritte entlang der Wände in den Boden gerammt worden, und der Boden war mit Brettern ausgelegt, was man Verschalung nannte, weil es wie eine Schale war, in die der Beton gegossen wurde. Das hatte ihr Rocky erklärt. Er war der Vorarbeiter oder Teamleiter oder so, und sie hätte ihn eigentlich mit Mister Soundso anreden sollen, aber Toby hatte ihr seinen Nachnamen nicht gesagt.

Der Graben führte ungefähr sechs Meter vom Keller des Hauses an die Stelle, wo eine große Garage entstehen sollte, doch jetzt herrschte dort nur Chaos. Man hatte die alte Garage abgerissen, weil sie in einem schlechten Zustand gewesen war. Außerdem war sie nicht groß genug gewesen. Zwei Männer und eine Frau waren dabei, den Schutt wegzuräumen. Die Frau bediente einen Bagger – eine Maschine mit einer großen Schaufel an einem Ende, die Julia so gerne selbst einmal gefahren hätte, aber sie wollte es ihr nicht gestatten. Die Frau hob damit große Betonstücke auf und geborstene Bretter, die von der alten Garage stammten. Dann kratzten die Männer mit Schippen die kleineren Brocken zusammen und warfen sie in die Baggerschaufel, und dann drehte sich die Maschine und rumpelte ein paar Meter weiter, um ihre Ladung in einen Müllwagen zu leeren.

Den Müllwagen durfte Julia auch nicht fahren.

»Willst du den anderen sehen?«, fragte Toby.

»Den anderen was?«

»Den anderen Geheimtunnel.«

Entrüstet setzte sich Julia auf die Hacken. »Du hast gleich zwei Geheimtunnel?« Ein Geheimtunnel war cool. Zwei, das war, als hätte man zwei Swimmingpools oder zwei Hausmädchen, die hinter einem herräumten oder – oder zwei von allem, was zu viel war.

»Ja, weil unsere Feinde vielleicht die Garage sprengen oder weil in dieser Richtung zu viele sind und wir da nicht lang können, oder weil sie diesen hier gefunden haben. Deshalb ist auf der anderen Hausseite auch einer. Er ist auch noch nicht fertig, aber er ist schon weiter als dieser hier.«

Aber vielleicht war es doch nicht zu viel, dachte Julia, als sie dem Jungen folgte. Oder es war zu viel von etwas Falschem. Wenn man sich Sorgen machen musste, dass einem Feinde die Garage sprengten … »Sehen wir den Betonmischwagen, wenn er kommt?«

»Wir werden ihn auf jeden Fall hören. Aber Rocky glaubt, der Wagen schafft es heute nicht mehr.«

Rocky war der Vorarbeiter, der zusammen mit ein paar seiner Männer ins Haus gekommen war, um zu Mittag zu essen, als sie erfahren hatten, dass es ein Problem mit dem Betonmischer gab.

Angeblich hatte Mr Turner sie nach draußen gejagt, damit sie zusehen konnten, wie der Beton gegossen wurde. Doch sie würde wetten, dass er sie wieder wegschicken würde, wenn sie versuchten, ins Haus zu gehen. Er arbeitete an seinem Computer, der ganz ähnlich aussah wie Tobys Computer, aber er las darauf etwas, statt zu spielen.

Sie seufzte. »Ich schätze, in manchen Dingen sind alle Erwachsenen gleich. Zum Beispiel, dass sie wollen, dass man weggeht, wenn sie beschäftigt sind.«

»Dad wollte nicht, dass wir weggehen. Er wollte, dass wir aufhören, Computerspiele zu spielen.



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