Du oder die grosse Liebe by Simone Elkeles

Autor:Simone Elkeles [Elkeles, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: cbt Jugendbuecher
veröffentlicht: 2012-02-15T17:00:00+00:00

Will meine Hand sie berühren

Läuft sie bloß davon.

Mein Für-immer-und-ewig

Wirst du morgen wahr?

»Heilige Scheiße, Brüderchen. Das ist tiefsinnig. Alex, ich hätte gewettet, dass du der Rührseligste in der Familie bist, aber da lag ich falsch. Luis schlägt dich um Längen.« Carlos rollt das Notizheft wieder zusammen und gibt es mir. »Wer ist die Glückliche?«

»Spielt keine Rolle. Sie hält mich für Abschaum.«

Carlos lacht. »Das bedeutet, sie mag dich. Scheiße, das erste Mal, als ich Kiara getroffen habe, hat sie gedacht, ich sei ein Arschloch.«

»Du warst ein Arschloch«, schaltet sich Alex ein.

»Verdammt richtig«, sagt Carlos und ist anscheinend ungeheuer stolz darauf. »Mädchen stehen auf Arschlöcher, zumindest war es so, als ich noch zur Highschool ging. Wir sind eine Herausforderung für sie. Kiara ist da anders.« Allein der Gedanke an seine Freundin bringt ihn zum Lachen. »Kiara war meine ganz persönliche Herausforderung. Sie hat es mir nicht leicht gemacht.«

Nikki macht es mir auch nicht leicht. Mann, das Leben war so einfach, bevor wir nach Fairfield zurückgekommen sind. Ich hatte einen soliden, narrensicheren Zehnjahresplan. Jetzt, da ich zurück bin, haben sich alle meine Pläne in Bockmist verwandelt. Heute war ich gezwungen, zwischen der Sicherheit meiner Familie und meiner eigenen Zukunft zu wählen.

Ich musste der Umleitung folgen. Mi familia steht an erster Stelle. Sie wird immer an erster Stelle stehen.

Ich musste die Waffe nehmen, die Chuy auf den Tisch gelegt hatte. Danach habe ich der Latino Blood meine Loyalität geschworen, womit ich mich komplett in die Scheiße geritten habe. Wie lange werde ich die Wahrheit vor meinen Brüdern noch verbergen können, wo sie sowieso schon misstrauisch sind?

»Alex! Luis! Carlos! Kommt, helft den Tisch decken!« Mi’amá ruft nach uns.

Meine Brüder springen sofort, als sie ihre Stimme hören.

»Wir reden später darüber«, verspricht Alex.

Ich versuche, die Ruhe zu bewahren, bis alle in der Küche beschäftigt sind. Das ist der Startschuss, ein Versteck für die Waffe zu finden.

Als Reyes reinkam, habe ich die Glock in meine Shorts rutschen lassen, wo sie vor den Blicken der anderen geschützt war. Niemand hat mitbekommen, wie ich ein Heft aus meinem Rucksack genommen und zusammengerollt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich damit durchkomme, aber es hat geklappt. Ich schwöre, ein paar Mal dachte ich, die Knarre würde jeden Moment runterfallen, aber wie durch ein Wunder hielt sie, bis Alex das Zimmer verließ.

Jetzt muss ich sie irgendwo verstecken, wo meine Brüder sie nicht finden und Paco sie nicht aus Versehen in die Finger bekommt und für ein Spielzeug hält, wenn er bei uns ist. Ohne Zeit, groß darüber nachzudenken, stürze ich zu meinem Kleiderschrank und schiebe die Glock in die Tasche des einzigen Anzugs, den ich besitze. Ich habe ihn auf Hochzeiten, Beerdigungen und ein paar quinces getragen. Er hängt ganz hinten im Schrank, daher bin ich zuversichtlich, dass die Glock sicher versteckt ist. Ich kehre in die Küche zurück und hoffe, die Schuld steht mir nicht deutlich ins Gesicht geschrieben.

»Hey, Ma. Wusstest du, dass Luis in ein Mädchen verknallt ist?«, sagt Carlos, als wir alle beim Essen an dem kleinen Küchentisch sitzen. Sogar

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