Die Zeitreisende, 14. Teil by Hardy Manthey

Die Zeitreisende, 14. Teil by Hardy Manthey

Autor:Hardy Manthey [Unbekannt]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EDITION digital
veröffentlicht: 2014-06-25T16:00:00+00:00


Sie lebt und er ist tot - der Preis des Fliegens, war es das wert?

Aphrodite spürt Sand im Mund und hört sich selbst atmen. Sie schlägt die Augen auf. Verschwommen kann sie einen Strand und Menschen erkennen. Es ist hell und über ihr ist strahlend blauer Himmel. Ihre Ledertasche hält sie immer noch krampfhaft fest.

Ein alter sonnenverbrannter Fischer kommt auf sie zu und sagt in gebrochenem Englisch: „Lady, tut leid, Mann schwer verletzt. Schnell kommen!“

„Was ist passiert? Wo bin ich? Wo liegt Ben?“, fragt Aphrodite und richtet sich etwas auf. Ihr schmerzen alle Glieder. Überall um sie herum liegen Teile der Maschine. Dann entdeckt sie Ben im Sand liegen. Ein Mann beugt sich gerade über ihn und will ihm helfen.

Sie richtet sich auf und geht schwankend auf Ben zu. Sie erblickt Entsetzliches. Ben ist völlig entstellt. Der Aufprall hat eine Gesichtshälfte zerschmettert. Verdreht wirken seine Glieder.

Ben kommt zu sich, sieht Aphrodite und flüstert: „Tut mir leid, Betty, das war meine Schuld!“

„Rede keinen Unsinn, Ben, ein Arzt ist schon auf dem Weg zu dir. Halte durch!“, bittet sie ihn.

Der Fischer neben ihr schüttelt den Kopf.

„Du warst schon immer gut im Lügen, Betty. Verzeih mir, dass ich dich hier alleine lassen muss“, röchelt er und Blut läuft aus seinem Mund. Der Atem wird flacher, dann schweigt er und sein gesundes Auge wird starr. Aphrodite kann es nicht fassen, Ben ist tot. Unfähig zu jeder Reaktion, bleibt sie einfach stehen und weiß nicht weiter.

Der Fischer vor ihr deckt Ben zu.

Geschockt wendet sie sich ab und fragt den alten Fischer: „Wo sind wir hier?“

„Mann Genick gebrochen. Knack! Verstehen? Gut, dass Mann tot“, sagt der alte Fischer und hat ihre Frage nicht verstanden.

Ein Anderer bringt ihr den geretteten Seesack und sagt: „Das Wasser kalt. Trocken Sachen anziehen bitte!“

Aphrodite nickt und öffnet den Seesack. Ihre Sachen im Seesack sind tatsächlich alle noch trocken. Alles ist gerettet.

Aphrodite fragt noch einmal: „Wo bin ich? Mexico? Yukatan? Merida? Campeche?“

„Campeche, Lady!“, erklärt ihr der Mann, zeigt in Richtung Land und warnt: „Bitte nasse Sachen weg. Neue trockene anziehen. Gut!“

Aus dem Seesack holt sie sich Unterwäsche und ein Kleid heraus.

Der Mann reicht ihr seinen Poncho. Jetzt ist es ihr ein Leichtes, sich vor den Männern umzuziehen.

Einer der Männer kommt auf sie zu und erklärt: „Mann tot. Sie okay. Flugzeug hin. Wohin können wir Lady bringen?“

„Campeche. Ein Hotel bitte. Ich kann bezahlen!“, verspricht Aphrodite.

„Kein Bus heute nach Campeche. Morgen Bus. Morgen fahren. Mein Haus auch Ihr Haus, Lady. Verstehen?“, bietet der Mann seine Gastfreundschaft an.

Ein anderer Fischer kommt auf sie zu und fragt: „Muss Polizei rufen?“

„Keine Polizei!“, stimmt sie dem Mann zu. Ihr ist klar, sie haben bei Ben Geld gefunden und vieles vom Flugzeug ist für sie wertvoll. Nach einem Unwetter machen sie immer am Strand Beute. Ben ist tot und es ist doch egal, wo er liegt. Sie hätten auch ein paar Meilen vor der Küste gemeinsam den Tod finden können. Sie kann ihn nicht zurück ins Leben holen. Mit dem Unwetter ist auch das Band zu ihrem Verlobten Mel Hawker zerrissen.



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