Die Wahrheit ihres Todes by Trojahn Simone

Die Wahrheit ihres Todes by Trojahn Simone

Autor:Trojahn, Simone [Trojahn, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Sie stand eine halbe Stunde mit ihrem Wagen in der Einfahrt und wartete doch vergebens auf ihn. Beinah hätte sie schon mit so etwas gerechnet. Er hielt sich also tatsächlich an seine Worte vom Vortag. Kein kleines Rendezvous heute Nachmittag. Kein Wiedersehen. Sollte das etwa schon alles gewesen sein? Sie hatten sich ja noch nicht einmal geküsst! Ein kleiner Kuss. Das war bei ihr immer der Anfang gewesen. Gleich beim ersten Mal, nach dem ersten gemeinsamen Essen, der ersten Spritztour, ein Küsschen zum Abschied, was war da schon dabei? Doch bei Matt hatte es da so etwas wie eine unsichtbare Barriere gegeben, eine winzige Sperre, die sie irgendwie nicht überwinden konnte. Sie hätte ihn so gerne geküsst. So gerne. Schon da, als sie ihn in ihrem Wagen mitgenommen hatte. Es wäre ziemlich angebracht gewesen am Ende ihrer Unterhaltung, ein kleiner Abschiedskuss, warum auch nicht? Matt hatte ebenfalls keinerlei Anstalten gemacht und Terry hatte das für Schüchternheit gehalten. Was, wenn es in Wirklichkeit Ausdruck seiner Abneigung gewesen war?

Was? Bist du verrückt? Abneigung? Was sollte denn das Ganze, wenn es das gewesen wäre? Er hat dich gern, Terry! Ganz bestimmt! Er mag dich! Alles andere ergäbe doch überhaupt keinen Sinn!

Sie hatte sich vermutlich nur etwas vorgemacht. Er hatte kein Interesse mehr an ihr. Die kurze, schmerzhafte Unterhaltung mit ihrem Vater hatte ihm wahrscheinlich den Rest gegeben. Was hätte er auch schon von der Beziehung mit einem verwöhnten hochnäsigen Töchterchen aus „besserem“ Hause? Probleme jeglicher Art waren vorprogrammiert. Ihre Eltern würden ihn niemals akzeptieren. Und das würde er nicht akzeptieren. Nicht auf die Dauer.

Aber ich liebe ihn doch! dachte Terry, während sie verzweifelt das Lenkrad umklammerte und beobachtete, wie die Adern an ihren Handgelenken hervortraten. Verdammte Scheiße, ich liebe ihn!

Das war die Wahrheit. Sie hatte schon jetzt das Gefühl, keinen Tag mehr ohne ihn sein zu können. Keinen einzigen verdammten Tag! Keine einzige verdammte Stunde! Sie wollte ihn. Alles in ihr verlangte nach ihm. Nach seiner Berührung und seiner Nähe. Sie wollte, dass es wieder so war, wie es nur mit ihm sein konnte! Die Luft zwischen ihnen stand unter Strom, alles um sie herum war wie elektrisiert. Und dann würde alles andere verschwimmen, bis da nur noch sie beide waren. Dann waren sie eins, auch ohne sich zu berühren. Dann würden sie verschmelzen. Und dann war alles andere völlig einerlei. In Terrys Kopf überschlugen sich die Gedanken. Auf einmal war da so viel, was sie wollte. Da war so viel, was sie brauchte! Mehr als die Luft in ihren Lungen! Mehr als das Blut in ihren Adern! Denn es gab Dinge, die waren viel schlimmer als der Tod. Ein Leben ohne Matt zum Beispiel. Ein Leben ohne ihn, das war kein Leben mehr. Sie hatte ihn gespürt, sie hatte ihn geschmeckt und das war besser gewesen als jede Droge, die man je herstellen könnte, als jedes Wundermittel, das es je geben würde. Es war auch mehr als eine Sucht. Es war etwas, das viel zu unbeschreiblich war, um es in Worte zu kleiden.



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