Die Schule des Gehorsams by Fox Ruth

Die Schule des Gehorsams by Fox Ruth

Autor:Fox, Ruth [Fox, Ruth]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2015-10-16T16:00:00+00:00


Wir hatten vereinbart, bis zur Fertigstellung unseres Playrooms die Finger von allen ungehörigen Spielen zu lassen, und daran hielten wir uns auch, obwohl es uns sehr schwer fiel. Mit Ausnahme jenes einen Versprechens, das Becky durchaus nicht vergessen wollte. Wir saßen wie üblich zusammen, unterhielten uns über die Erlebnisse des Tages, lachten über Petes Eifer und fragten uns, wie viel wir dort wohl hätten ausgeben können, wenn es uns aufs Geld überhaupt nicht angekommen wäre. Doch als ich mich gerade entspannt hatte und der Zwischenfall in der Umkleidekabine völlig vergessen war, riss Becky mich aus meiner gelösten Stimmung.

«Ach ja, du durchtriebenes kleines Luder. Jetzt erzählst du mir besser mal, was da mit dieser Gothic-Tussi im Kleidershop abgegangen ist. Raus mit der Sprache.»

Kaum dass mein Puls wieder normal schlug, hatte ich den Vorfall zutiefst bereut, und ich hoffte verzweifelt, dass Becky ihn mir nicht allzu sehr verübeln würde. Ich erzählte, was geschehen war, ohne das Korsett zu erwähnen, und gab mir wenig überzeugend Mühe, gelassen zu klingen.

«Es war eigentlich ziemlich scheußlich», versuchte ich zu erklären. «Sie ist richtig brutal mit mir umgesprungen. Sie hat meine Brüste grob begrabscht und mich überall gebissen.»

«Ach, tatsächlich? Vielleicht solltest du mir das einmal zeigen, Cassandra.»

Weil sie die offizielle Version meines Vornamens verwendete, wusste ich, dass es ernst wurde, und so stand ich auf und zog das T-Shirt über den Kopf. Als ich nach hinten griff, um den Verschluss meines BHs zu öffnen, blickte ich auf die Enthüllungen und hoffte, alle Spuren meiner Untreue verwischt zu finden, wurde aber enttäuscht.

«Schau dir das an, du abscheuliches Ding!», schimpfte Becky beim Anblick der winzigen roten Male, die sich noch immer überdeutlich auf meiner hellen Haut abzeichneten. «Ich muss dich nur fünf Minuten allein lassen, und schon lässt du jede dumme Trine, die dich haben will, hemmungslos an dich ran. Jetzt sag mir, Cassandra, wenn es eigentlich scheußlich war, was hat dich denn dann veranlasst, so etwas zuzulassen?»

«Ach, ich weiß nicht, Becky», jammerte ich. «Anscheinend gebe ich sofort nach, wenn jemand, der energisch genug auftritt, versucht, mich unter Kontrolle zu bringen. Es erschreckt mich selbst, aber es gehört anscheinend zu jenem unterwürfigen Persönlichkeitsanteil in mir, den ich gerade erst entdecke, dass ich jede Grenzüberschreitung dulde. Wenn die Unverschämtheit nur dominant genug daherkommt, genügt allein die Tatsache, dass ich mich dem Willen eines anderen Menschen fügen muss, um mich scharf zu machen. Sie hat meine Brüste Titten genannt. So einfach war es.»

«So ist das also? Sie hat deine Brüste Titten genannt, und sie war dominant, da hast du sie sofort rangelassen. Das kommt mir ein bisschen jämmerlich vor. Dir nicht?»

Sonderbar, wie Becky es schaffte, geradezu gönnerhaft zu klingen und gleichzeitig wie eine Mutter, eine Vorgesetzte, eine Geliebte und sogar – darf ich das Wort wagen? – wie eine Herrin.

«Ich möchte, dass du diesen Stuhl mitten in den Raum stellst und dich verkehrt herum auf die Sitzfläche kniest», befahl sie. «Leg die Hände auf den Kopf und warte so auf mich.»

Mein Herz pochte wie verrückt los, als ich den Küchenstuhl mit der ungepolsterten Rückenlehne wie befohlen in die Raummitte stellte und mich auf den Sitz kniete.



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