Die Schiffe der Erde by Card Orson Scott

Die Schiffe der Erde by Card Orson Scott

Autor:Card, Orson Scott [Card, Orson Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783404241958
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2014-08-23T00:00:00+00:00


Sie verloren zwei weitere Pulsatoren, als sie den Nividimu überquerten. Es war ein dummer, überflüssiger Verlust. Die Kamele wagten sich nur zögernd an die Überquerung, obwohl die Furt breit und flach war, und als man sie hinübertrieb, gab es einige Rempeleien. Wären alle Lasten kompetent und sorgfältig festgebunden worden, hätte sich keine gelöst und ihren Inhalt in das eiskalte Wasser verstreut.

Elemak stellte erst nach ein paar Minuten fest, daß es sich um das Kamel handelte, das die beiden Pulsatoren trug; er mußte sich erst darauf konzentrieren, die anderen Kamele sicher ans Ufer zu bringen, bevor er versuchen konnte, die Last zu bergen. Als er die Pulsatoren fand — in einem Beutel und zusätzlich in Stoff gehüllt —, hatten sie eine Viertelstunde im Wasser gelegen. Pulsatoren waren haltbar, aber nicht zum Gebrauch unter Wasser bestimmt. Ihre Versiegelungen waren durchdrungen worden, und ihr Mechanismus würde schnell korrodieren. Er barg die Pulsatoren natürlich in der Hoffnung, daß sie vielleicht nicht rosten würden, wußte aber, daß die Aussicht darauf nur gering war.

»Wer hat dieses Kamel beladen?« fragte Elemak.

Niemand schien sich daran erinnern zu können, es beladen zu haben.

»Das ist das Problem«, sagte Volemak. »Das Kamel hat sich offenbar selbst beladen, konnte aber keine Knoten binden.«

Alle lachten nervös. Elemak wirbelte zu seinem Vater herum, wollte ihn geißeln, daß er über eine so ernste Situation einen Witz machte. Als er jedoch Volemaks Blick bemerkte, hielt er inne, denn er sah, daß auch Volemak die Sache sehr ernst nahm. Also nickte Elemak seinem Vater zu und setzte sich, um zu zeigen, daß er Volemak die Angelegenheit regeln lassen wollte.

»Wer auch immer dieses Kamel beladen hat, kennt seine Verantwortung«, sagte Volemak. »Und ich kann es ganz einfach herausfinden — ich muß nur den Index fragen. Aber es wird keine Bestrafung geben, denn damit können wir nichts gewinnen. Sollte ich es einmal für nötig halten, werde ich enthüllen, wessen Achtlosigkeit uns unsere Sicherheit gekostet hat, doch bis dahin wird ihm trotz seiner feigen Weigerung, für seine Tat einzustehen, nichts passieren.«

Noch immer meldete sich niemand.

Volemak sagte nichts mehr, sondern nickte Elemak zu, der aufstand und den letzten Pulsator hochhob. »Das ist der Pulsator, den wir am öftesten benutzt haben«, sagte er. »Daher ist seine Ladung am schwächsten, und doch sind wir auf ihn angewiesen, um uns Fleisch zu beschaffen. Er könnte noch ein paar Jahre halten — Pulsatoren haben durchaus so lange überdauert —, doch wenn dieser nicht mehr funktioniert, haben wir keinen anderen mehr.«

Er ging zu Nafai und hielt ihm den Pulsator hin. Nafai nahm ihn behutsam entgegen.

»Du bist der Jäger«, sagte Elemak. »Du kannst ihn am besten nutzen. Aber gib auf ihn acht. Unser Leben und das unserer Kinder hängt davon ab, wie du deine Pflicht erfüllst.«

Nafai nickte.

Elemak wandte sich den anderen zu. »Wenn jemand sieht, daß der Pulsator in irgendeiner Gefahr ist, muß er sofort sprechen oder handeln, um ihn zu schützen. Aber abgesehen von diesem Fall wird lediglich Nafai den Pulsator anfassen. Wir werden ihn nicht einmal benutzen, um unser Fleisch anzubraten. Wenn wir während gefährlicher Streckenabschnitte Fleisch essen, essen wir es roh.



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