Die Nacht der Drachen by Gordon R. Dickson

Die Nacht der Drachen by Gordon R. Dickson

Autor:Gordon R. Dickson
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Fantasy
veröffentlicht: 2011-03-17T23:00:00+00:00


14

BRIAN STARRTE SIE NOCH eine Sekunde lang an, dann drehte er den Kopf, um den Neuankömmlingen entgegenzusehen, die schon die offene Fläche vor dem Wirtshaus halb überquert hatten. Langsam stand er auf. Auch Dafydd erhob sich nachlässig, die Hand am Köcher. Jim stand ebenfalls auf, und Schankwirt Dick erschien in der Tür und trat zu ihnen heraus. Nur Aragh blieb mit grinsendem Maul sitzen.

Der Mann an der Spitze war ein mageres Individuum, dem Aussehen nach in den Fünfzigern, sein kurzer, lockiger, vorstehender Bart war pfeffer- und salzfarben, die Haarsträhnen, die unter seinem Helm hervorlugten, waren eisengrau. Abgesehen von einem Hauch von Autorität schien er sich in nichts von den Männern, die hinter ihm kamen, zu unterscheiden, außer, daß er an seinem Gürtel nicht, wie die anderen, das Kurzschwert trug, sondern eine ziemlich lange, zweihändige Waffe wie die Sir Brians.

Er erreichte den Graben, der das Wirtshaus umgab, überquerte die Brücke und blieb vor dem Ritter stehen.

»Ich bin Giles o'the Wold«, sagte er. »Und das sind meine freien Brüder und Waldgefährten. Ich nehme an, Ihr seid Sir Brian Neville-Smythe?«

»Der bin ich«, antwortete Brian steif. »Meister Geächteter, ich war es nicht, der Euch bat, hierherzukommen.«

»Dessen bin ich mir bewußt«, sagte Giles. Über seinem Bart war sein Gesicht so gebräunt, daß es beinahe die Farbe alten Leders hatte, und die Haut zeigte viele kleine verschmitzte Falten. »Meine Tochter hat nach mir geschickt.«

Er blickte kurz an Sir Brian vorbei.

»Mit dir spreche ich später, Mädchen«, sagte er. »Nun, Herr Ritter, was liegt schon daran, wer nach mir geschickt hat. Wenn Ihr Unterstützung braucht, hier bin ich mit meinen Männern, und der Preis für unsere Hilfe wird nicht unvernünftig hoch sein. Setzen wir uns doch wie vernünftige Männer und sprechen wir darüber, oder sollen meine Männer und ich wieder umkehren?«

Brian zögerte eine Sekunde lang – aber nur eine einzige Sekunde.

»Dick«, sagte er, zum Wirt gewandt. »Bringt noch einen Becher für Giles o'the Wold; und fragt auch seine Gefährten, was sie trinken wollen.«

»Ale«, antwortete Dick mit etwas grimmiger Miene, »ist alles, was ich in solchen Mengen vorrätig habe.«

»Also dann Ale«, sagte Brian ungeduldig. »Bringt es her!«

Er setzte sich wieder an den Tisch. Giles ließ sich am anderen Ende der Bank nieder, dort, wo Dafydd vorher gesessen hatte.

Giles sah erst Aragh und dann Jim neugierig an.

»Den Wolf kenne ich – wenn auch nur vom Hörensagen«, sagte er. »Der Drache – meine Tochter ließ mir ausrichten, daß Ihr ein verzauberter Ritter seid?«

»Dies ist der edle Sir James«, erklärte Sir Brian. »Der Bogenschütze neben Euch ist Dafydd ab… wie war doch Euer Familienname, Meister Bogenschütze?«

»Hywel«, sagte Dafydd mit einem Akzent, den Jims Zunge, wie er wohl wußte, nie fertiggebracht hätte. »Ich bin in England, um den Engländern beizubringen, daß der Langbogen, ebenso wie der Stamm derer, die ihn am besten zu gebrauchen verstehen, aus Wales kommt; und außerdem werde ich Eure Tochter ehelichen, Meister Giles.«

»Das wird er nicht!« rief Danielle.

Giles' bärtiges Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Wenn Ihr je ihre Einwilligung erlangt«, sagte er zu Dafydd, »dann kommt zu mir, wir reden darüber.



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