Die Lady und das Biest by Minden Inka Loreen

Die Lady und das Biest by Minden Inka Loreen

Autor:Minden, Inka Loreen [Minden, Inka Loreen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-05-20T22:00:00+00:00


***

Morgan trieb das arme Pferd unerbittlich voran. Er wollte vor Einbruch der Nacht in Dartmouth ankommen. Wenn er Patricia nicht bald zu Gesicht bekäme, würde er durchdrehen, doch zum ersten Mal seit Wochen fühlte er sich, als könnte er Bäume ausreißen.

Kurz vor Sonnenuntergang kam er bei dem Cottage an. Er hatte in Dartmouth mehrere Passanten fragen müssen, um den Weg zu finden. Einsam und verlassen lag es inmitten grüner Hügel, umgeben von einer unebenen Mauer aus Naturstein. Lichter brannten hinter den kleinen Fenstern, aber die Vorhänge erlaubten keinen Blick nach innen.

Eine geschlossene Kutsche stand vor einem Stall. Morgan erkannte das blau-gelbe Wappen der Salesburys darauf. Zum ersten Mal schaute er es sich genauer an. Es zeigte ein weißes auf den Hinterbeinen stehendes Pferd mit Flügeln, ihm gegenüber war ein grüner Vogel in roten Flammen abgebildet. Morgan stutzte. Oben auf dem Wappen saß ein goldener Wolf.

Er führte sein Tier an dem Gefährt vorbei und band es im Unterstand neben zwei weiteren Pferden fest. Danach klopfte er wie ein Besessener an die Tür des kleinen Hauses, bis sie von einem schwarzhaarigen Mann aufgerissen wurde.

»Was kann ich für Sie tun?«, fragte er barsch und kniff die Lider zusammen.

»Ich möchte zu Patricia ... Lady Patricia«, antwortete er atemlos. Seine Lungen brannten wie Feuer und seine Kleidung klebte an seinem feuchten Körper.

»Wer sind Sie?«, wollte der Mann wissen. Er war so groß wie Morgan, nur schlanker und vermutlich wenige Jahre jünger, dennoch eine respektvolle Erscheinung. Er trug weiße Breeches, kniehohe Stiefel sowie einen dunkelgrünen Frack.

Morgan hatte seine beste Kleidung angezogen, dennoch reichte das Material von der Eleganz nicht ansatzweise an die seines Gegenübers heran.

Morgan wippte von einem Bein auf das andere, wobei er versuchte, einen Blick über die breiten Schultern des jungen Mannes zu erhaschen. »Morgan Ryall, Sir.«

»Captain Ryall?«

»So ist es.«

»Verschwinden Sie auf der Stelle von hier!« Die Faust des Mannes traf ihn mit voller Wucht am Kinn, sodass er rückwärts auf den Kiesweg stürzte.

Sofort kam er wieder auf die Beine und rieb sich über die pochende Stelle. »Was soll das?«, knurrte er, hielt aber die Bestie unter der Oberfläche, denn er roch seine Gefährtin, er roch Patricia, überall! Der Herzschlag dröhnte in seinen Ohren, seine Hände zitterten. Er musste sie sehen!

»Sie haben schon genug Schaden angerichtet, Captain!«

Eine alte Frau mit grauem Haar tauchte plötzlich hinter dem Mann auf. An einer Kette um ihren Hals hing ein Lorgnon. Sie hielt die Seehilfe am Griff und schaute durch die Gläser. »Benedict. Was ist hier los?«

Er drehte sich nicht zu ihr um. »Geh wieder ins Haus, Tante Jane.«

Morgan straffte die Schultern. Der Schlag hatte gesessen, doch noch einmal würde er sich nicht überrumpeln lassen. Er würde Patricia zu Gesicht bekommen, auch wenn er sich mit diesem Mann duellieren musste.

War das etwa Benedict Black, dem sie einst diesen Liebesbrief geschrieben hatte? War er Patricias Verlobter oder bereits ihr Mann? Sie hatten nie genauer über Benedict gesprochen. Morgan hatte das Thema verdrängt, als sie sich für ihn entschieden hatte. Aber Morgan war nicht hier gewesen, als sie zurückgekommen war



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