Die Kolonie der Kobolde by Clifford D. Simak

Die Kolonie der Kobolde by Clifford D. Simak

Autor:Clifford D. Simak [Simak, Clifford D.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-20T16:00:00+00:00


Kapitel 15

Maxwell fand eine abgeschiedene Ecke, die von einer großen Grünpflanze verdeckt wurde. Niemand war zu sehen, und so setzte er sich.

Die Party näherte sich ihrem Ende. Einige Gäste waren bereits gegangen, und diejenigen, die noch dageblieben waren, unterhielten sich gedämpfter. Und Maxwell nahm sich fest vor, den nächsten, der ihm dumme Fragen stellte, durch einen K.O.-Schlag außer Gefecht zu setzen.

Ich werde es erklären, hatte er am Vorabend zu Carol gesagt – ich werde es immer wieder erklären. Und das hatte er getan, wenn auch nicht ganz wahrheitsgemäß. Kein Mensch hatte ihm geglaubt. Sie hatten ihn mit glasigen Augen angesehen und gedacht, daß er entweder betrunken war oder sie zum Narren halten wollte.

Dabei war er zum Narren gehalten worden. Er hatte eine Einladung zu der Party erhalten, aber nicht von Nancy Clayton. Nancy hatte ihm weder die Kleider geschickt, noch den Wagen, der an der Hintertür hielt. Und er hätte zehn zu eins wetten mögen, daß auch die Hunde nichts mit Nancy Clayton zu tun hatten. Leider hatte er nicht daran gedacht, sie über diesen Punkt zu befragen.

Irgend jemand hatte sich, auch wenn er ungeschickt vorgegangen war, sehr viel Mühe gemacht, um das Treffen zwischen Maxwell und dem Rollenfüßler zu arrangieren. Die Sache war so melodramatisch, daß sie nahezu lächerlich wirkte. Nur brachte er es irgendwie nicht fertig, darüber zu lächeln.

Er hielt das Glas mit beiden Händen fest und horchte auf die Geräusche der endenden Party. Er warf einen Blick durch das Laub der Grünpflanze, doch er konnte den Rollenfüßler nirgends entdecken. Mister Marmaduke hatte einen Großteil des Abends unter den Gästen verbracht.

Er schob das Glas geistesabwesend von einer Hand in die andere. Er wußte, daß er den Drink nicht mochte, daß er schon zuviel getrunken hatte. Im allgemeinen trank er zwar noch mehr, aber unter Freunden schmeckte es auch besser als in dieser lauten Gesellschaft und in diesem kalten, unpersönlichen Raum. Er war müde. Es war wohl das beste, wenn er sich bald von Nancy verabschiedete und zu Oop zurückkehrte.

»Prost«, sagte er zur Pflanze.

Er goß den Inhalt seines Glases in den Blumentopf.

Vorsichtig, damit er nicht das Gleichgewicht verlor, stellte er das Glas am Boden ab.

»Sylvester«, sagte eine Stimme. »Sieh mal, was wir da haben!«

Er drehte sich herum. Auf der anderen Seite der Pflanze stand Carol. Sie hatte Sylvester bei sich.

»Nur herein«, lud er sie ein. »Ein schönes Versteck, das ich da gefunden habe. Ihr dürft auch dableiben, wenn ihr ganz still seid.«

»Ich habe den ganzen Abend versucht, an Sie heranzukommen, aber es war zwecklos«, sagte Carol. »Ich wollte wissen, was für ein Spielchen Sie und Sylvester mit dem Rollenfüßler getrieben haben.«

Sie kam in die Nische und wartete auf seine Antwort.

»Ich war ebenso überrascht wie Sie«, sagte er. »Sylvesters plötzliches Erscheinen hat mir glatt die Sprache verschlagen. Ich hatte keine Ahnung ...«

»Ich werde oft eingeladen«, sagte Carol kühl. »Nicht weil man mich sehen möchte, sondern wegen Sylvester. Er ist ein Party-Paradestück.«

»Gut für Sie«, meinte Maxwell. »Sie hatten mir etwas voraus. Ich war nicht eingeladen.«

»Aber Sie kamen trotzdem her.«

»Fragen Sie mich nicht, wie.



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