Die Kolonie der Catteni by Anne McCaffrey

Die Kolonie der Catteni by Anne McCaffrey

Autor:Anne McCaffrey [McCaffrey, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2012-04-14T22:00:00+00:00


Kapitel Neun

Beim zweiten Mondaufgang kehrten Jay Greene, Slav, die Doyle-Brüder und, zu Kris’ Überraschung, auch Coo zurück. Mittlerweile schwitzte Zainal heftig, und sie versuchte ihm mit ständig frischen Kompressen Kühlung zu verschaffen. Aber an ihm war so unendlich viel, was gekühlt werden mußte! Er war unruhig, regte sich aber nicht so heftig, daß sie Schwierigkeiten gehabt hätte, ihn im Bett festzuhalten. Aber sie machte sich immer größere Sorgen. Leise Schleifgeräusche hatten in ihr die Angst geweckt, daß die Aasfresser dreist genug wären, in das Felsental einzudringen. Sie war mehrmals mit wuchtigen Schritten über die Lichtung gestampft und hoffte, sie abgeschreckt zu haben. So feige, wie sie waren, hatten sie es nur auf stille, wehrlose Opfer abgesehen. Sie weinte trotzdem beinahe vor Erleichterung, als sie hörte, wie ihr Name gerufen wurde. Sie warf weiteres Brennmaterial in das kleine Lagerfeuer, um ihnen den Weg zu weisen.

»Das ist Dr. Dane, Kris«, sagte Jay und schob den Mediziner durch das Dickicht. »Auf der Erde hat er sogar Catteni behandelt.«

»Gott sei Dank«, stieß Kris hervor, zog den Doktor zu seinem Patienten und entfernte die letzte kalte Kompresse, um ihm die häßliche Wunde zu zeigen. Sie sah im flackernden Feuerschein noch schlimmer aus. »Lieber Himmel«, sagte Dane, und sein australischer Akzent war unverkennbar. Er warf ihr einen forschenden Blick zu, ehe er neben dem Patienten in die Knie ging. »Er hat sich selbst ganz gut versorgt, was?« Mit geschickten Fingern betastete er die Ränder der klaffenden Wunde. »Er hat alles rausgeholt, würde ich sagen. Zähe Burschen, diese Catteni. Sie haben wohl die ganze Flasche reingekippt, nicht wahr?« Nun grinste er sie an. »Gut gemacht.«

»Es war alles, was ich hatte, und es ist eigens für die Catteni vorgesehen«, sagte sie und bemerkte dabei, daß sie die Hände rang.

»Sie haben durchaus das Richtige getan.« Er prüfte Zainals Haut, legte eine Hand auf seine Brust und danach auf die ziemlich dicke Halsschlagader. »Trotz allem nicht allzu schwach. Na schön, schaffen wir ihn schnellstens zurück. Hey, was ist?« Er hatte sich nach der Untersuchung aufgerichtet und sah Coo, der sich am Feuer hinkauerte, um etwas, das er in der Hand hielt, im Licht zu untersuchen.

Die Hand des Deski zitterte – vor Erschöpfung, nahm Kris an, und sie war dem Alien zutiefst dankbar, daß er trotz seines eigenen angegriffenen Zustands einem verletzten Catteni helfen wollte. Coo untersuchte die hellgraue Krone eines Dornbuschs, den neuen Trieb, da die Vegetation auf diesem gottverlassenen Planeten sich nach bestimmten botanischen Gesetzmäßigkeiten richtete. Dann, ehe sie irgend etwas dazu bemerken konnte, hatte Coo sich seinen Fund in den Mund gesteckt und zerkaute ihn mit allen Anzeichen des Genusses und der Erleichterung. Danach sprang der Deski wieder auf und wandte sich, weitaus energischer als an den vorhergehenden Tagen, um und stürmte den Berghang hinunter.

»Was hatte das denn zu bedeuten?« fragte der Arzt überrascht.

»Ich denke, Coo hat etwas gefunden, um seinen ernährungsmäßigen Mangel auszugleichen«, sagte Kris geschraubt. »Des einen Freud, des anderen Leid«, bemerkte der Mann philosophisch. »Aber jetzt sollten wir diesen vergifteten Zeitgenossen schnellstens zurück in die Zivilisation transportieren.



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