Die Flucht by Kathryn Lasky

Die Flucht by Kathryn Lasky

Autor:Kathryn Lasky
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783473368525
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
veröffentlicht: 2012-08-28T22:00:00+00:00


Coryn fühlte mit jedem Flügelschlag, dass er seiner Bestimmung näher kam. Er hatte schreckliche Angst. Bis jetzt hatte er geglaubt, er müsse nur Lehrer des kleinen Coryn werden. Inzwischen war er sich da nicht mehr so sicher. Der Freie Schmied Gwyndor hatte ihm einst gesagt, er habe einen freien Willen. Coryn brauche nichts zu tun, was er nicht tun wolle. Die Fleckenkäuzin Nebel hatte das Gleiche gesagt. Er konnte jederzeit kehrtmachen und fortfliegen. Aber wohin? Zurück zu Nebel? Sie wäre bestimmt enttäuscht von ihm. Zu Kalo und dem kleinen Coryn? Er sehnte sich nach den Höhlenkäuzen, aber er konnte jetzt noch nicht zu ihnen zurückkehren. Nebel und die Geisterkäuzin hatten ihm beide erklärt, er habe eine Aufgabe zu erfüllen. Aber was für eine? Er musste eine Prüfung bestehen, ehe er den Großen Baum aufsuchen konnte, aber welche? Und warum hatte er das Gefühl, sein Schicksal sei mit dem von Hamisch verknüpft? Zog Hamisch wegen Coryn zu den Heiligen Vulkanen? Oder war es umgekehrt? War ihrer beider Schicksal an die Glut von Hoole gebunden? Hamisch sollte sich den Bewachern der Glut anschließen. Welche Rolle war ihm, Coryn, zugedacht?

Die Vulkane erhoben sich am äußersten Rand der Hinterlande. Die Wölfe hielten geradewegs auf den Abgrund zu, den sich Coryn in seiner ersten Nacht in diesem fremden Land als äußersten Rand der Welt vorgestellt hatte. Die Wölfe kamen im tief verschneiten Gelände nur mühsam voran. Coryn flog absichtlich langsam, um den Clan nicht zu überholen. Der arme Hamisch mit seinem Hinkefuß blieb immer wieder weit zurück. Doch die anderen Wölfe waren jetzt freundlicher zu ihm. Wenn sie Beute gemacht hatten, ließen sie ihn sogar oft als Ersten fressen. Anscheinend war es ihnen wichtig, dass der Knochennager sein Ziel erreichte.

Hamisch blieb immer noch einsilbig, wenn die Sprache auf die Heilige Garde kam. Immerhin wusste Coryn mittlerweile, dass die Gardewölfe sich keine Gefährtin suchen und keine Welpen haben durften. Nichts sollte sie von ihrer Pflicht ablenken, die Glut von Hoole zu bewachen. Dabei war das Leben an den Vulkanen voller Gefahren.

„Dort herrscht das schlechteste Wetter in den ganzen Hinterlanden und das Jagen ist sehr mühsam.“

„Wie willst du mit deinem lahmen Bein dann dort zurechtkommen? Du wirst verhungern!“

„Keine Sorge. Alle Wölfe der Garde haben irgendein Gebrechen, entweder von Geburt an oder aufgrund einer Verletzung. Ich habe ein lahmes Bein, anderen fehlt dafür ein Auge oder eine Pfote. Aber das macht nichts.“

„Wie meinst du das?“

„Die Gardewölfe lernen, ihre Behinderung auszugleichen. Wenn einem Wolf ein Auge fehlt, sieht er nach einer Weile mit dem gesunden Auge umso schärfer. Gehör und Geruchssinn der Gardewölfe sind viermal so gut wie bei anderen Wölfen. Gardewölfe, die hinken oder denen eine Pfote fehlt, entwickeln starke Muskeln und können irgendwann schneller laufen als jedes Weibchen. Schneemassen sind für sie kein Hindernis. Du wirst selbst feststellen, dass der Dienst in der Garde ungeahnte Kräfte schenkt.“

„Wenn die Gardewölfe so groß und stark sind, wieso leben sie bei den Vulkanen dann so gefährlich?“

„In den anderen Clans reißen sich viele Wölfe um eine Stelle bei den Gardewölfen.“

„In so



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