Die Entdeckung Der Erde Band 3 by Verne Jules

Die Entdeckung Der Erde Band 3 by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783822410295
Google: ekmsQgAACAAJ
Herausgeber: Pawlak-Taschenbuch-Verlag
veröffentlicht: 1984-01-14T23:00:00+00:00


Mit fünf Fahrzeugen am 6. August 1591 ausgelaufen, sah Cavendish seine Flottille an der Küste Patagoniens durch einen Orkan zerstreut, und vermochte diese erst im Hafen Desiré wieder zu sammeln. In der Magellanstraße überfielen ihn wiederum sehr heftige Stürme, so daß er, da ihn drei seiner Schiffe verlassen hatten, eiligst umkehren mußte. Der Mangel an frischen Nahrungsmitteln, die Kälte und Entbehrungen aller Art, welche er zu erdulden hatte und die seine Mannschaft decimirten, zwangen ihn, längs der Küste Brasiliens hinauszusegeln, wo sich die Portugiesen freilich überall jedem Landungsversuche widersetzten. So starb Cavendish, vielleicht ebenso in Folge von Kummer wie von Entbehrung, bevor es ihm gelang, die Gestade Englands wieder zu erreichen.

Ein Jahr nach der Rückkehr der Gefährten Barentz’, am 2.

Juli 1598, liefen zwei Schiffe, die »Mauritius« und »Hendrick Fredrick«, nebst den beiden Jachten »Eendracht« und

»Espérance« mit zweihundertachtundachtzig Mann von Amsterdam aus. Als Commandant dieses Geschwaders fungirte Olivier de Noort, der erst gegen dreißig Jahre zählte, sich durch mehrere weite Reisen aber schon einen Namen erworben hatte.

Als Zweiten, sozusagen als Vice-Admiral, hatte er Jakob Claaz d’Ulpenda, und als Lootsen einen gewissen Melis, einen gewandten Seemann von englischer Abkunft. Diese mit Hilfe der Regierung Hollands von mehreren Kaufleuten in Amsterdam ausgerüstete Expedition verfolgte einen doppelten Zweck, sie sollte den Handel des Landes befördern helfen und dazu auch militärische Maßregeln vorbereiten. Früher begnügten sich die Holländer, von den Portugiesen diejenigen Waaren zu beziehen, welche sie mittelst ihrer Küstenschiffe in ganz Europa weiter vertrieben; jetzt trat an sie die Nothwendigkeit heran, den Bedarf an solchen in den Ursprungsländern selbst zu decken. Deshalb beauftragte man de Noort, seinen Landsleuten den von Magellan eröffneten Weg zu zeigen und dabei den Spaniern und Portugiesen möglichst viel Schaden zuzufügen. Zu jener Zeit nämlich erließ Philipp II. dessen Joch die Holländer sich eben entzogen, und der auch Portugal seiner Herrschaft unterworfen hatte, ein Verbot an seine Unterthanen, mit den niederländischen Rebellen irgendwelche Handelsbeziehungen zu unterhalten.

Eben hierdurch sah sich Holland, wenn es nicht seinem Ruin entgegengehen und dadurch allein schon der spanischen Gewalt wieder verfallen wollte, gezwungen, nun selbst den Weg nach den Inseln der Gewürze aufzusuchen. Am seltensten segelten feindliche Schiffe durch die Magellan- Straße, diese Route sollte de Noort also einschlagen.

Nach flüchtigem Besuche Coreas ankerten die Holländer im Golf von Guinea, an der Insel do Principo. Die Portugiesen heuchelten eine freundschaftliche Gesinnung gegen die Leute, welche an’s Land gekommen waren, benutzten dann aber die günstige Gelegenheit, sich auf sie zu werfen und sie erbarmungslos niederzumachen. Zu den Umgekommenen gehörten Cornille de Noort, der Bruder des Admirals, Melis, Daniel Görrits und Johann von Bremen; nur dem Kapitän Peter Esias gelang es, zu entkommen. Das war freilich ein trauriger Anfang dieses Zuges, eine böse Vorbedeutung, welche leider nicht trügen sollte. Empört über diesen hinterlistigen Schurkenstreich, landete de Noort nun hundertzwanzig Bewaffnete; er fand die Portugiesen aber in so stark befestigter Stellung, daß er nach einem hitzigen Scharmützel, das ihm wiederum siebzehn Tode und Verwundete kostete, die Anker lichten mußte, ohne den feigen, gemeinen Verrath haben rächen zu können, dem sein Bruder und zwölf seiner Leute zum Opfer gefallen waren.



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