Die Dilettanten by Thomas Wieczorek

Die Dilettanten by Thomas Wieczorek

Autor:Thomas Wieczorek
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2008-12-31T23:00:00+00:00


Norbert Röttgen (CDU), Jurist, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion

Scheinlinker Industrielobbyist oder Geißler-Anhänger?

Norbert Röttgen, geboren am 2. Juli 1965 in Meckenheim, wirbt für den Rheinischen Sozialkapitalismus.

Seit 1982 ist er in der CDU, seit 1984 im Kreisvorstand der CDU Rhein-Sieg, von 1992 bis 1996 JU-Chef Nordrhein- Westfalen, seit 1993 Rechtanwalt, seit 1994 im Bundestag, von Oktober 2002 bis 2005 rechtspolitischer Fraktionssprecher, seit Februar 2005 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSUFraktion.

An Norbert Röttgen scheiden sich die Geister und Geschmäcker. Für die einen ist er ein Vorkämpfer für die Renaissance der sozialen Marktwirtschaft, für die anderen ein Sprücheklopfer. Erstmals bekannt wird Röttgen Mitte 2006, als er Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) werden und gleichzeitig sein Bundestagsmandat behalten will. Peinlicherweise scheitert das Vorhaben nicht an der Einsicht Röttgens oder seiner Partei, sondern an der scharfen Kritik in Gestalt eines offenen Briefes der früheren BDI-Präsidenten Michael Rogowski und Hans Olaf Henkel.

Jedenfalls zählt Röttgen seit seiner Mitarbeit an Merkels Wahlkampfprogramm 2005 zu ihren engsten Vertrauten, wäre fast Kanzleramtsminister geworden, und entsprechend äußert er sich als ihr Sprachrohr mal marktradikaler, mal sozialstaatlicher. Während er zum Beispiel noch 2005 Franz Münteferings – zugegebenermaßen – unterirdischen, nationalistischen und wahlkampfmotivierten »Klassenkampf gegen die Heuschrecken« (Berliner Zeitung) als »übles Geschäft mit den Ängsten« abtut, geriert er sich am 1. Oktober 2008 in Hart, aber fair als »Oberregulierer« und fordert staatliche Rating-Agenturen.

Nicht zufällig taucht Norbert Röttgen seit geraumer Zeit verstärkt in den Medien auf. Schon aufgrund seines freundlichen Auftretens – das englische »smart« wirkt laut Rheinischem Merkur »wie für Röttgen erfunden« – könnten simpel gestrickte Wählerinnen und Wähler eher ihm als anderen Unions-Granden die Sorgen der CDU für die Belange der kleinen Leute abnehmen.

Nun muss das Kalkül der CDU-Spitze noch lange nicht das von Norbert Röttgen sein. Selbstverständlich rücken gerade Politiker mit christlichem Anspruch auch innerlich vom skrupellosen Turbokapitalismus ab. Jedenfalls empfindet Röttgen es keinesfalls als Rufmord, dass man ihn immer häufiger als Anhänger von Heiner Geißler bezeichnet.



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