Die Begierde des Wikingers by Joanne Rock

Die Begierde des Wikingers by Joanne Rock

Autor:Joanne Rock [Rock, Joanne]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-12T00:00:00+00:00


4. KAPITEL

Du willst … was?“, fragte Evina entsetzt. „Das kannst du nicht. Das darfst du nicht!“ Lähmende Kälte breitete sich in ihr aus, und trotz der wärmenden Sonne überlief sie ein Frösteln.

„Deine Angst rührt von den Geschichten her, die Gunnars Krieger über seine Grausamkeit seinen Ehefrauen gegenüber verbreitet haben“, erinnerte Reinn sie. „Und ich habe seine Unmenschlichkeit viel zu lange ignoriert. Doch nun darf ich nicht länger dulden, dass er im Namen meiner Familie Herrschaft ausübt. Ja, ich habe für ihn gekämpft, aber wohlweislich mit meinen eigenen Gefolgsleuten, die mir ergeben sind.“

„Gewiss forderst du ihn nicht wegen meiner Ängste heraus.“ Sie wollte keine Schuld daran tragen, dass die Brüder sich endgültig entzweiten. Zudem kam es ihr so vor, als sei sie nur eine Spielfigur in dem Machtkampf der beiden nordischen Eroberer.

Bot sie Reinn etwa lediglich einen günstigen Vorwand, seinen Bruder anzugreifen? Sie kannte ihn ja kaum und war ein großes Risiko eingegangen, ihm so sehr zu vertrauen.

„Als er die Hunde auf dich hetzte, wusste ich, dass ich nicht länger tatenlos zusehen durfte. Früher war er ein ehrenhafter Kämpfer. Doch er hat sich verändert, wurde immer blutrünstiger und muss außer Gefecht gesetzt werden.“

Reinn sprach mit nüchterner Stimme. Er wirkte erbarmungslos und hart.

„Warum musst du ihm jetzt entgegentreten, ausgerechnet jetzt, da wir …“

Einander gefunden haben.

In seinen Armen hatte sie so viel Nähe und Zärtlichkeit empfunden. Nun kam er ihr vor wie ein kalter Fremder.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass Gunnar Fuß fasst in Madoc’s Keep. Und ohne dich als Gemahlin an seiner Seite muss er mit heftigem Widerstand deiner Leute rechnen.“ Mit geschickten Griffen begann Reinn das Zelt abzubauen und verstaute Gestänge und Plane im Bug.

„Du willst meinem Vater die Macht zurückgeben?“, fragte sie ungläubig.

Er griff nach einer zweischneidigen Axt und befestigte sie an seinem Waffengürtel.

„Nay. Wir beide, du und ich, werden die Herrschaft ausüben.“ Mit festem Blick sah er sie an. „Nach unserer Rückkehr werden wir heiraten, Evina. Du wirst wieder sicher in deinem eigenen Zuhause sein.“

Heiraten? Die überraschende Mitteilung machte sie schwindlig. Wollte er sie heiraten, weil sie ihm etwas bedeutete? Oder war sie lediglich ein Mittel zum Zweck? Wohl eher Letzteres. Sie verschloss ihr Herz, damit es nicht vollkommen brach, doch sie fürchtete, es war bereits zu spät. Gewiss hatte er sie nur so freundlich behandelt, um das zu erreichen, was er wollte.

Nicht sie. Sondern die Feste und das Land ihres Vaters. Er benutzte sie, um seinen Bruder zu vertreiben und selbst die Herrschaft zu erlangen.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass du um meine Hand gebeten hast“, sagte sie mit zitternder Stimme. Sie atmete tief durch, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. „Habe ich meine Zukunft verschachert, als ich beschloss, bei dir Schutz zu suchen?“

Er erstarrte.

„Ich habe dir sehr deutlich gesagt, dass es kein Zurück geben würde. Ich habe dir die Wahl gelassen.“

Er presste die Zähne zusammen, und sein Kiefer wirkte wie aus Granit gemeißelt. Evina fragte sich, was aus ihrem zärtlichen Liebhaber geworden war.

War er nur ein Trugbild gewesen, das ihr sehnsüchtiges Herz und ihr vor Verlangen pulsierender



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