Der Zeitspieler by A. E. van Vogt

Der Zeitspieler by A. E. van Vogt

Autor:A. E. van Vogt [Vogt, A. E. van]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 292
veröffentlicht: 2014-03-09T00:00:00+00:00


11.

Er stand auf der staubigen Straße, und es war stockdunkel. Ann Reece beugte sich über das hantelförmige Transportgerät und schien etwas daran einzustellen. »Hier sind wir wieder, Mr. Cargill, und können von neuem anfangen«, sagte sie ein wenig spöttisch.

Ihr Sarkasmus ließ ihn einen Augenblick die Bedeutung ihrer Worte vergessen, doch dann dachte er innerlich zitternd, daß er ihr irgendwo hier, vermutlich an diesem Tag und zu dieser Zeit, davongelaufen war. Etwa zwei Kilometer von hier landeten Lela und ihr Vater soeben an einem See, und bald würde das Mädchen Morton Cargill Numero eins einfangen. Er hatte plötzlich den Wunsch, erneut zu fliehen, um die Gefangennahme dieses anderen Morton Cargill zu beobachten. Aber er kämpfte dagegen an. Ein Mann in seiner Lage konnte sich nicht die Zeit für Privatausflüge leisten.

Ann Reece hob das Gerät auf und sagte zu jemandem hinter Cargill: »Okay, Lauer, bring das Ding zu Grannis zurück.«

Ein junger Mann griff danach, obgleich das in der Dunkelheit kaum zu sehen war. Mürrisch brummte er: »Ich verstehe nicht, warum wir es ihm zurückgeben. Wir könnten es selbst gebrauchen.«

Ann Reece zog ihn ein wenig zur Seite. Sie redeten heftig aufeinander ein, bis er mit dem Gerät verschwand. Dann wandte sie sich wieder an Cargill: »Wir warten hier. Aber diesmal laufen Sie besser nicht wieder weg.« Zu jemandem hinter ihm sagte sie: »Wenn er es versucht, dann schockt ihn.«

Cargill hatte die Männer hinter sich bereits gehört, aber er drehte sich nicht zu ihnen um. Die Meinungsverschiedenheit zwischen Ann und Lauer gab ihm zu denken. Es deutete darauf hin, daß zumindest einige Zwischner nicht mit Grannis einverstanden waren. Er fragte sich, ob er nicht vielleicht auch sie aufwiegeln könnte.

Ann Reece schaltete ihre Taschenlampe ein und leuchtete damit zum Himmel hoch. »In ein paar Minuten wird ein Volor hier landen. Steigen Sie ein und setzen Sie sich nach hinten, wo die Piloten nicht mit Ihnen sprechen können.« Leiser fügte sie hinzu: »Die Männer der Luftflotte brennen darauf, mit Ihnen zu reden. Sie möchten eine Menge über die Luftkampftaktik im zwanzigsten Jahrhundert wissen. Aber sie müssen ihre Neugier zähmen, bis wir Sie ausgebildet haben.«

Cargill, der Infanterieoffizier gewesen war, schwieg.

Die Maschine, die aus der Dunkelheit herabschoß, war kein Schweber. Sie besaß Flügel in Pfeilform und einen langen Metallrumpf. Sie mußte aus einer ungewöhnlich stabilen Legierung hergestellt sein, denn sie kam direkt zwischen den Alleebäumen herab und mähte einen Stamm nieder, ohne daß es ihr auch nur das geringste auszumachen schien. Ein Windstoß streifte an den Wartenden vorbei, dann rollte das Flugzeug auf der Straße aus und kam dicht vor ihnen zum Stehen. Der Strahl eines starken Scheinwerfers hüllte sie ein. Eine Tür öffnete sich im Rumpf. Cargill rannte darauf zu, dicht gefolgt von der jungen Frau. Es war ein wenig schwierig hochzukommen, denn die Maschine hatte keine Rampe ausgefahren. Aber er schaffte es und tastete sich in der Dunkelheit im Flugzeug zu den hinteren Sitzen.

»Helfen Sie mir hinauf!« hörte er Ann. Und gleich darauf. »Das genügt! Lassen Sie endlich meine Hand los!«

Eine Männerstimme lachte und fragte: »War das der große Mann?«

Mehr konnte Cargill nicht hören.



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