Der Sichelmoerder von Zons by Catherine Shepherd

Der Sichelmoerder von Zons by Catherine Shepherd

Autor:Catherine Shepherd [Shepherd, Catherine]
Die sprache: deu
Format: epub
Amazon: B00BMAMTLA
Herausgeber: Kafel Verlag
veröffentlicht: 2013-02-25T23:00:00+00:00


...

„Guten Morgen, Jimmy. Du scheinst ja Langeweile zu haben!“

Anna stand direkt hinter Jimmy und betrachtete die zahllosen Kontakte, die ihr auf Jimmys Facebook-Seite entgegenleuchteten. Er hatte über 300 Freunde in seinem Netzwerk. Einige Gesichter waren Kollegen aus der Bank.

„Was machst du so früh in meinem Büro?“

Jimmy lief leicht rot an und klickte die Internetseite schnell weg. Dann drehte er sich zu Anna herum.

„Ich wollte dir nur danken. Die Risikoabteilung hat den Kredit endlich abgesegnet und mein Kunde hat jetzt zumindest die Chance, sein Unternehmen zu retten.“

„Oh und dafür kommst du extra zu mir, Schätzchen? Aber du willst mir jetzt nicht für Freitagabend absagen? Oder?“

„Nein, Jimmy. Ich wollte mich persönlich bei dir bedanken. Ohne das Vorstandsprotokoll hätte es viel zu lange gedauert und wahrscheinlich würde ich mich immer noch mit dem Risikomanagement herumplagen.“

Annas IPhone durchschnitt mit einer lauten Melodie das Gespräch. Schnell zog sie es aus der Tasche und blickte auf das Display. Es war Matthias Kronberg, der wahrscheinlich endlich seine Mailbox mit ihrer Kreditzusage abgehört hatte. Gestern hatte sie ihn den ganzen Abend nicht mehr erreichen können. Sie blickte Jimmy an, zuckte kurz mit den Schultern und nahm dann ab.

„Guten Morgen, Herr Kronberg. Ich hoffe, Sie haben die gute Nachricht bereits erhalten? Ich konnte Sie gestern leider nicht persönlich erreichen.“

„Danke, Frau Winterfeld. Ich war gestern Abend unterwegs. Ich hatte einen dringenden Termin und keinen Empfang...“

Die Telefonverbindung wurde durch einen lauten, hohen Piepton unterbrochen. Erschrocken hielt Anna den Hörer von ihrem Ohr weg. Verdammte Störung! Das Fiepen war so laut, dass selbst Jimmy es hören konnte. Es hörte sich wie ein völlig übersteuerter Lautsprecher auf einem Rockkonzert an.

„Hallo?“

„Hallo, Herr Kronberg, sind Sie noch dran?“

Der Ton blieb für ein paar Sekunden aus und Anna konnte die Stimme ihres Kunden nur undeutlich verstehen, dann war die Leitung tot.

„Ich dachte, dein Kunde ist Unternehmer und kein Rockmusiker? Wenn er seinen Laden so schlecht führt, wie die Soundaussteuerung gerade, dann wette ich, dass er Pleite geht.“

Jimmy starrte angestrengt auf seine Facebook-Seite, die er mittlerweile wieder geöffnet hatte. Neugierig geworden, versuchte Anna einen Blick auf seinen Kontakt zu erhaschen, doch als sie sich Jimmys Bildschirm weiter näherte, klickte er die Seite blitzschnell wieder weg. In letzter Sekunde konnte Anna noch das Bild einer Frau erhaschen. Sie kam ihr bekannt vor, doch der Name fiel ihr nicht ein. Gerade wollte sie Jimmy antworten, als ihr IPhone erneut klingelte. Diesmal war es Emily. Sie hatte sich gestern Abend wieder mit Oliver Bergmann verabredet und Anna war schon gespannt auf die Neuigkeiten.

„Tut mir leid, Jimmy. Aber ich muss jetzt los. Wir sehen uns am Freitag!“

Schnell ließ Anna den verdutzten Investmentbanker sitzen und lief zurück in ihr eigenes Büro, wo sie ungestört telefonieren konnte.



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