Der Ruf der Erde by Card Orson Scott

Der Ruf der Erde by Card Orson Scott

Autor:Card, Orson Scott [Card, Orson Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-20T16:00:00+00:00


»Glaubst du?« fragte Muuzh. »Ich habe bereits ein Mitglied der Stadtwache von Basilika zum Rat geschickt, um ihn zu informieren, daß ich dich in seinem Namen verhaftet habe, um die Stadt vor deinen Plänen und Intrigen zu schützen.«

»Vor meinen Intrigen!« rief sie und sprang auf.

»Du bist zu mir gekommen und hast vorgeschlagen, daß ich den Stadtrat ab- und einen Mann als König von Basilika einsetzen soll. Du hattest sogar schon einen Kandidaten im Sinn — deinen Gatten, den Wetschik, der seine wichtigsten Rivalen bereits von seinen Söhnen ermorden ließ und nun in der Wüste darauf wartet, daß ich ihn nach Hause rufe und er die Stadt als Vasall des Imperators beherrschen kann.«

»Ungeheuerliche Lügen! Niemand wird dir glauben!«

»Noch während diese Behauptung über deine Lippen kommt, weißt du, daß sie falsch ist«, sagte Muuzh. »Du weißt genau, daß es im Rat viele Frauen gibt, die nur zu gern glauben werden, daß all deine Taten auf privatem Ehrgeiz beruhen und du von Anfang an all dieses Unglück über die Stadt gebracht hast.«

»Du wirst feststellen, daß sich die Frauen Basilikas nicht so leicht täuschen lassen werden.«

»Du hast keine Ahnung, Herrin Rasa, wie glücklich ich wäre, wenn sich die Frauen Basilikas als so klug erweisen würden, daß ich sie nicht täuschen könnte. Ich habe mich mein ganzes Leben lang danach gesehnt, Menschen von so vorbildlicher Weisheit zu finden. Doch ich glaube nicht, daß ich sie hier gefunden habe, mit einer einzigen Ausnahme vielleicht, dir selbst. Und du stehst völlig unter meiner Kontrolle.« Er lachte fröhlich. »Bei der Inkarnation selbst, Herrin, nach unserem Gespräch an diesem Morgen erschreckt mich der Gedanke, daß du noch am Leben bist. Wärest du ein Mann mit einem Heer, hätte ich Angst, gegen dich in den Krieg zu ziehen. Aber du bist kein Mann mit einem Heer, und so stellst du keine Bedrohung für mich dar — nicht mehr.«

Sie erhob sich von ihrem Stuhl. »Bist du fertig?«

»Tu deinem Haushalt einen Gefallen — versuche nicht, jemanden mit einer geheimen Nachricht fortzuschicken. Ich werdende« erwischen, den du schickst, und dann müßte ich wahrscheinlich etwas Scheußliches tun - zum Beispiel, dir die Lebensmittelration für den nächsten Tag eingenäht in die Haut deines Möchtegern-Boten zu schicken.«

»Du bist genau der Grund dafür, weshalb Basilika die Männer überhaupt aus der Stadt verbannt hat«, sagte sie kalt.

»Und du bist genau der Grund dafür, weshalb die Stadt der Frauen im Angesicht Gottes eine Abscheulichkeit ist«, erwiderte er. Doch in seiner Stimme schwang Bewunderung, ja sogar Zuneigung mit, denn in Wirklichkeit hatte allein diese Frau ihm klargemacht, daß die Stadt der Frauen nicht so schwach war, wie er es all diese Jahre lang geglaubt hatte.

»Gott«, sagte sie. »Gott bedeutet dir nichts. Wie du denkst, wie du lebst — ich möchte behaupten, daß du jeden Augenblick deines Lebens damit verbringst, dir zu überlegen, wie du den Willen der Überseele verspotten und ihr gesamtes Werk auf dieser Welt zerstören kannst.«

»Du kommst der Sache sehr nahe, liebe Herrin«, sagte er. »Näher, als du dir vorstellen kannst. Und jetzt beuge dich bitte dem Unausweichlichen



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