Der Metrognom by Alan Dean Foster

Der Metrognom by Alan Dean Foster

Autor:Alan Dean Foster
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-01-02T23:00:00+00:00


Seine Stimme war ein Echo.

»Marjorie?« Er berührte die Schnitzerei. Sie war wärmer als das sie umgebende Holz. Dylan sprang auf, stieß sich am Tisch, schreckte zurück. Seine Augen blieben fest auf den Stuhl gerichtet. Er trat gegen etwas den Abfalleimer und stolperte darüber. Tief aus seiner Kehle kamen seltsame Geräusche, eine Art Grunzen, wie von jemandem, der im Schlaf einen Alptraum hat. Er stieß mit dem Rücken gegen die Wand, und mehrere kostbare Bücher fielen herunter, aber er beachtete sie nicht. Eine Vase mit Buntlippen zerschellte am Boden und hinterließ auf dem grünen Teppich einen Flecken. Etwas Schweres fiel mit einem fordernden dumpfen Knall herunter. Er sah zu Boden. Die Streitaxt lag glatt und sauber zwischen dem Dreck und der Erde und den Scherben der Vase. Langsam griff er nach unten und nahm die Replik auf. Sie war schwerer als alles andere im Arbeitszimmer. Roter Nebel behinderte seine Sicht. Heulend wie ein verwundeter Wolf, hob er die Axt mit beiden Händen über den Kopf und stürmte auf den Stuhl zu. Im letzten Augenblick erhob dieser sich auf seine vier klauenbewehrte Beine und wich aus. Die Axt fuhr blindlings nieder, verfehlte den Stuhl und zerschmetterte Dylans linkes Schienbein. Aus dem Gleichgewicht gebracht, wirbelte er herum und schwang die Axt erneut hoch. Sie durchschlug das Aussichtsfenster mit einem kristallinen Schrei, und Dylan folgte ihr. Unmittelbar darauf erklang ein durch die Entfernung gedämpfter dumpfer Knall unten von den Felsen. Dann war es still im Arbeitszimmer. Durch die Bruchstelle zog der Nebel herein, getragen vom Klang der winterlichen Wellen zwölf Meter weiter unten.

»Ich kann es nicht glauben.« Das junge Mädchen sah ihren Verlobten glücklich an.

»Er war so billig.« Er grinste ihr mit der Überlegenheit des Älteren zu (er war zwei Jahre älter als sie und hatte das College bereits abgeschlossen).

»Ach, es war nur ein Nachlassverkauf in einer Kleinstadt. Keine Händler, gegen die man hätte bieten müssen. Es war ein guter Kauf. Was für eine Art, unser Apartment zu möblieren! Warte, bis Sally und Dave ihn morgen zu sehen bekommen. Komm, lass uns losfahren. Du hast morgen früh Vorlesungen.«

»Montag, brrr!« Sie verzog ihr hübsches Gesicht.

»Du hast den ganzen Tag frei, um ihn zu bewundern, während ich in Haskells Seminar Interesse heucheln muss.«

»Er wird noch da sein, wenn du nach Hause kommst.« Er glitt hinter das Lenkrad des Lieferwagens.

»Er ist wirklich toll, nicht?« Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und betrachtete den Stuhl. Er lehnte gegen eine ausziehbare Couch und war mit einem Seil gesichert. Sie bewunderte die geschnitzten Armlehnen und die Löwenköpfe, der offene Mund des Windbläsers krönte die Rückenlehne, und die zwölf Miniaturgesichter darunter waren einfach wunderbar. Ihr Verlobter runzelte die Stirn und blickte in den Rückspiegel.

»Hast du auch jemanden schreien hören?« Sie lächelte ihn an und nahm seine freie Hand.

»Wahrscheinlich nur ein Kind, das nach seiner Mama gerufen hat. Ich habe nichts außer Lachen gehört, Dummerchen.«

»Lachen, Schreien, wen interessiert's? Wir haben einen verteufelt guten Kauf gemacht!«

Er startete den Motor und fuhr den Lieferwagen vom Grundstück. Sie lachten, als der Wagen über mehrere Unebenheiten und Löcher in der Straße rumpelte.



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