Der letzte Kontinent by Cooper Edmund

Der letzte Kontinent by Cooper Edmund

Autor:Cooper Edmund [Edmund, Cooper]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2011-09-30T21:58:17+00:00


Urlanrey sah sie entsetzt an. »Wir weisen niemals Gäste ab - auch wenn ihre Herkunft dunkel ist.«

Mirlena lächelte. »Mein Vater«, sagte sie mit leichter Betonung, »ich glaube, wir verstehen einander. Du bist also der Meinung, daß wir aus einer anderen Stadt kommen - jenseits der Wälder, jenseits der Wüste und jenseits der Meere?«

Urlanrey erwiderte das Lächeln. »Es ist für mich leichter verständlich als eine Erzählung von Schiffen, die von Stern zu Stern segeln können. Der junge Kymri, den ich aus persönlichen Gründen sehr schätze, besitzt eine blühende Phantasie. Da er obendrein wenig Erfahrung hat, kann man ihn leicht irreführen. Es liegt in der Natur der Jugend, eine Brise Wirbelsturm zu nennen. Ich verzeihe ihm das.«

»Kymri op Kymriso spricht die Wahrheit.«

Urlanrey hob eine Augenbraue. »Dann hältst du an dieser Geschichte fest, daß es auf der anderen Seite des Himmels noch eine Welt gibt?«

»Bitte, glaube mir. Es ist so.«

Urlanrey schwieg eine Zeitlang. Dann sagte er: »Ihr Schwarzen müßt wirklich eine mächtige Rasse sein. Was wollt ihr hier? Weshalb seid ihr nach Noi Lantis gekommen?«

»Wir wußten nichts von der Existenz deiner Stadt. Aber jetzt, da wir sie gefunden haben, möchten wir soviel wie möglich über ihre Bewohner und die Weisheit ihrer Anführer erfahren.«

»Andere werden nach euch kommen, nicht wahr?«

»Es könnte sein. Aber das wird lange dauern.«

Wieder schwieg Urlanrey. »Ich habe die Schrift gelesen. Darin steht, daß es zu Blutvergießen kommen wird, wenn zwei Rassen zusammentreffen, denn eine wird versuchen, die andere zu beherrschen. Warum soll ich dich und deine Gefährten nicht jetzt töten, um alle jene zu warnen, die nachkommen wollen?«

Mirlena zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie diesem Feudalherrscher, der trotz seiner Intelligenz in einer Welt der Unwissenheit lebte, ihren Standpunkt klarlegen?

»Unser Tod würde sich als kostspielig erweisen«, sagte sie. »Ich glaube, du könntest uns vernichten, ohne allzuviel von unseren furchtbaren Waffen zu spüren. Aber unsere Gefährten in dem Himmelsschiff besitzen noch mächtigere Waffen. Sie könnten die Stadt und alle ihre Bewohner vernichten, ohne auch nur einen Fuß über die Grenze von Noi Lantis zu setzen. Es ist,

wie ich gesagt habe. Wenn du willst, zeige ich dir die Macht der kleinen Waffen, die wir mit uns führen. Aber ich würde es nur mit großer Trauer tun. Ich glaube, es ist der falsche Weg.«

»Meine Tochter, du besitzt Klugheit. Dürfen wir hoffen, daß auch die anderen deiner Rasse diese Klugheit teilen?«

Mirlena warf Urlanrey einen Blick zu. Sie sah nicht den König, sondern einen Menschen, der im dunkeln tappte - einen Menschen, der die beste Lösung für sein Volk suchte. Sie empfand Mitleid.

»Ich muß die Wahrheit sagen, was sie auch bringen mag. Es gibt andere meiner Rasse, die wie ich denken, die Gewalt und Blutvergießen für die schlimmsten Verbrechen der Menschheit halten. Aber viele sind anderer Meinung. Vor langer Zeit lebten auch unsere Vorfahren auf der Erde. Damals waren die Weißen in fast allen Städten und Ländern verbreitet, und sie waren stark und stolz. Es war auch eine Epoche, in der man große Schiffe baute, um durch den Himmel zu fremden Welten zu gelangen. Die



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