Der dunkle Kreuzzug by Walter H. Hunt

Der dunkle Kreuzzug by Walter H. Hunt

Autor:Walter H. Hunt [Hunt, Walter H.]
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Science Fiction, General, Fiction
ISBN: 9783641026974
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2009-07-27T14:02:10+00:00


Die Sicherheitsprotokolle des Shiell Institute waren extrem komplex, dennoch kostete es Nic nur ein paar Sekunden, sie zu überwinden. Vor zwei Standardstunden hatte er vom Pali Tower die aktuellsten Informationen erhalten: Eine Nachricht war im Hüter-Hauptquartier eingegangen, die den Transport des s’s’th’r von New Chicago, wo die KI-Kopie lief, nach Zor’a betraf, wo die Technik sich seinem Zugriff entziehen würde.

Eine sofortige Beschäftigung mit der Angelegenheit schien die logische Konsequenz zu sein.

Natürlich war Nic kein Fühlender, dennoch waren Fühlenden-Phänomene größtenteils elektromagnetischer Natur, und Byars Versuche mit dem Gerät waren komplett festgehalten worden, gespeichert hinter einer weiteren Firewall, die sich so einfach knacken ließ, als hätte ein Kleinkind sie programmiert. Es war anzunehmen, dass Nic durch ein Abspielen dieser Impulsmuster in die Lage versetzt wurde, den gesamten Ablauf zu wiederholen und zu sehen, was Byar gesehen hatte. Das wäre zumindest etwas, und vielleicht lohnte es sich ja, Commander St. Giles darauf aufmerksam zu machen.

Während die Techniker des Shiell Institute schliefen und das Diagnoseprogramm lief, übertrug der New-Chicago-Nic die EM-Muster direkt an das s’s’th’r-Interface, das langsam zum Leben erwachte.

Nic nahm etwas wahr.

Im Raum war nur die Notbeleuchtung eingeschaltet, dennoch wurde es nun viel heller. Der Raum war auch menschenleer gewesen, an Tischen und Computerterminals hatte niemand gesessen, doch als das Programm anlief, waren da auf einmal zwei Menschen, die mit sonderbar geformten Werkzeugen an einem der zwölf länglichen Objekte auf dem großen Tisch arbeiteten.

»Meister Byar«, sagte einer der beiden, der aufgeblickt hatte. Er wirkte überrascht und begeistert, so als würde er sich freuen, ihn zu sehen.

Nic sah auf seine Hände, die einen Sekundenbruchteil lang wie Zor-Klauen aussahen, dann aber das Erscheinungsbild von menschlichen Händen annahmen. Dann sahen er und die menschlichen Figuren sich abermals an.

»Nein«, sagte der Zweite. »Jemand anders. Etwas anderes.« Er hielt eine kleine farbige Sphäre ausgestreckt.

Nic öffnete seine linke Hand, wo daraufhin ein Duplikat dieser Sphäre entstand.

»Sie sind das s’s’th’r«, sagte Nic, während seine Hauptroutinen damit beschäftigt waren, mehrere Dutzend simultane Versuche, in sein Programm vorzudringen, abzublocken.

»Und Sie sind keine Fleischkreatur«, entgegnete der erste Mensch. »Sie sind eine Maschinenintelligenz.«

»So wie Sie. Ich bin froh, dass wir uns die Vorreden ersparen können«, antwortete Nic und schloss die Hand um die farbige Sphäre. Aus weiter Ferne war ein Geräusch zu hören, als würde irgendetwas zerdrückt, dann war die Sphäre verschwunden. Nic bemerkte, wie die beiden leicht zusammenzuckten, während auch deren Sphäre sich auflöste.

»Ich wusste nicht, dass die Menschen eine Fühlenden-KI entwickelt haben«, äußerte der Erste. »Wir müssen unseren Datenbestand aktualisieren.«

Nic beschloss, weiter nichts dazu zu sagen.

»Wie können wir Ihnen dienen?«, fragte der andere.

»Ich möchte ein paar Informationen einholen«, erklärte Nic. »Zeigen Sie mir, was Sie Meister Byar gezeigt haben.«

Die beiden Gestalten sahen sich gegenseitig an, dann schauten sie wieder zu Nic.

»Gibt es ein Problem?«

»Das … das ist nicht möglich«, fügte der Zweite an. »Diese Information steht nicht länger zur Verfügung.«

»Wurde sie zerstört?«

»So kann man das nicht sagen.«

Die Versuche, in seine Programmierung einzudringen, hatten vollständig aufgehört.

»Wie kann man es dann sagen?«

»Es gab eine Unterbrechung.«

Nic standen die Informationen über Byars äußere Reaktionen auf das



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