Demonica - Ione, L: Demonica by Larissa Ione

Demonica - Ione, L: Demonica by Larissa Ione

Autor:Larissa Ione
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2011-06-08T22:00:00+00:00


14

Eidolon lief vor seinem Büro auf und ab, und wenn er von Shade auch nur noch ein einziges Mal hörte, Ich hab dir doch gleich gesagt, wir hätten sie entsorgen sollen, würde er seinem Bruder den Kopf abreißen.

Das Problem war nur, dass Shade recht hatte. Wenn sie Tayla Yuri überlassen hätten, wäre ihr Parkplatz jetzt kein Trümmerfeld. Aber Tayla wäre tot.

Er fragte sich, wieso ihm das solche Kopfzerbrechen bereitete, während er die Fäuste so fest ballte, dass seine Fingerknöchel knackten. Nach der Explosion war er drauf und dran gewesen, sie höchstpersönlich ins Jenseits zu befördern. Shade und er hatten sie zu Eidolons Büro gezerrt, sie hineingestoßen und dort eingesperrt, während sie versuchten, sich abzuregen.

»Bist du bereit, dich mit ihr zu befassen?«, fragte Shade. »Bist du in der Lage, dich mit ihr zu befassen?«

»Hör bloß auf.« Eidolon riss die Bürotür auf, mehr, um Shades Anschuldigungen zu entfliehen, und weniger, um sich endlich mit Tayla zu befassen.

Sie saß auf seinem Schreibtisch, mit hängenden Schultern und baumelnden Beinen, wie ein bestraftes Kind. Als sie zu ihm aufblickte, sah er, dass ihre Augen gerötet waren, als ob sie geweint hätte, aber er wusste, dass das nicht der Fall war. Allerdings sah er an der Art, wie sie die Lippen aufeinanderpresste und wiederholt schluckte, welche Anstrengung es sie kostete, nicht in Tränen auszubrechen.

Er blieb außerhalb ihrer Reichweite stehen und presste die Fäuste an den Körper, um sich nicht aus Wut an ihr zu vergreifen. Oder schlimmer noch – sie zu trösten. Als er sprach, geschah es mit der unparteiischen, kalten Stimme des Rechtsprechers, die er viele Jahrzehnte lang benutzt hatte.

»Nenn mir einen Grund, wieso ich dich nicht für das, was du getan hast, töten sollte.«

Sie sah ihm direkt in die Augen, mit jeder Faser ihres Körpers die Kriegerin, als die er sie kennengelernt hatte. »Das kann ich nicht.«

»Na, das war doch einfach.« Shade schlenderte zur gegenüberliegenden Seite des Tischs, sodass sie umzingelt war. »Bringen wir sie raus und –«

»Nein.« Sie schob sich ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht. »Noch nicht. Es gibt da etwas, das ihr wissen müsst. Einer von euren Kollegen, ich glaube, er heißt … Yuri?«

Eidolons Herz setzte einen Augenblick lang aus. »Was ist mit Yuri?«

»Er ist tot.« Tayla schloss die Augen und nahm einen tiefen, rasselnden Atemzug. »Ich habe deinen Piepser mit einer Art übersinnlichem GPS versehen.« Sie sah ihn an. Die dunklen Ringe unter ihren Augen gingen nahtlos in die Rußflecken auf ihrer Wange über. »Du musst deinen Piepser wohl Yuri gegeben haben –«

»Heiliger Teufelsdreck«, hauchte Shade. »Die Aegis hat ihn sich geschnappt. Was haben sie mit ihm gemacht?«

Als sie nicht antwortete, konnte Eidolon die kühle Maske des Rechtsprechers nicht länger aufrechterhalten. Er packte sie beim Kragen und zerrte sie auf die Beine. In seiner rechten Schläfe pochte es, was ihn wissen ließ, wie kurz er davorstand, gewalttätig zu werden. Doch er wusste auch, dass jegliche Grobheit, die er gegen Tayla richtete, nicht darauf zielen würde, sie umzubringen. Nein, er würde ihr mit den bloßen Händen die Kleider vom Leib reißen und sie mit aller Härte nehmen, ihr zeigen, was er war, was sie war, und dass sie ihm gehörte.



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