Das Ungeheuer von Klippeneiland by Eva Rechlin

Das Ungeheuer von Klippeneiland by Eva Rechlin

Autor:Eva Rechlin [Rechlin, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2018-02-16T00:00:00+00:00


„Alex, was ist schiefgegangen mit den Filmen? Wurden sie naß?“

„Das Ungeheuer wird sie für Spaghetti gehalten haben!“ rief Jerry und wollte sich über seine Albernheit auch noch totlachen, aber das schaffte er leider nicht.

„Wer mir die Filme abgenommen hat“, fing Alex an, „wer sie beschlagnahmt hat, das kriegt ihr schon noch zu hören. Nur ein paar unbedeutende Tonbandaufnahmen konnte ich vor der Bande retten und durchschmuggeln – – aber bleiben wir doch mal Stufe für Stufe am Geländer, sonst kommt ja alles nur durcheinander. Sir, Sie wollten wissen, wieso das Ungeheuer einmal wie ein Klotz unter Wasser und dann wie ein Floß auf dem Wasser liegen kann …“

„Das kann ich auch“, plärrte Jerry, „schwimmen oder ersaufen, wie’s mir grade paßt!“

„Mary“, sagte Fitzpatrick, „stopf doch dem Haifisch endlich das Maul! Es steht doch genug Senf auf deinen Tischen! Alex: hast du denn je ’rausgekriegt, was das Ungeheuer überhaupt unter dem Panzer hat? Ich hab’s einmal versucht – das Monstrum war so kitzlig, daß dabei um ein Haar von mir nur Pflaumenmus übrig geblieben wäre.“

Alexandre Calvados lachte und erzählte: „Mir ging’s nicht viel besser. Es muß wohl – bitte, das ist so eine Kombination von mir – es muß eine Art hohler Räume oder Kammern unter dem Panzer haben, wie auch Unterseeboote sie haben. Und in die kann es Wasser ebenso ein- wie ’rausfluten lassen, wie auch Luft. Anders kann ich mir’s nicht erklären, daß es mal schwer im Wasser liegt und mal leicht obenauf. Übrigens, Fitzpatrick, du hast doch immer erzählt, daß vor dir schon mal einer auf Klippeneiland bei Glibsch und Glubsch gewesen sein muß. Du hast immer gesagt, es müsse ein aus der Irrenanstalt entsprungener Pygmäe im Smoking gewesen sein!“

„Richtig!“ sagte Fitzpatrick, „und er hatte dem Ungeheuer ein verflixt blödsinniges Geschnatter beigebracht – wahrscheinlich das, womit sich die Hunnen verständigen!“

Alex lachte. „Ich weiß jetzt, wer es war!“

„Sicherder Präsident der Vereinigten Staaten“, schlug Jerryvor.

„Wie haben Sie es ’rausgekriegt?“ fragte Macpherson und hielt Alexandre Calvados ein Glas hin, mit der rechten Hand natürlich, in deren Nähe das Mikrofon versteckt war.

„Weil sein Urenkel mal vorbeikam, während ich auf Klippeneiland war.“

„Das gibt’s doch gar nicht!“ brüllte Fitzpatrick, „dieser Wahnsinnige soll auch noch Nachkommen gehabt haben?“

„Ich weiß“, fing Alex an, „daß das nun Folgende mit zu dem Unglaubwürdigsten gehören mag von allem, was ich zu berichten habe. Aber ich kann’s nicht ändern, die Sache lief nun mal so, ob es euch paßt oder nicht. Der Kerl kam also ungefähr, nachdem ich schon vierzehn Monate auf Klippeneiland festsaß und der Motor von meinem Charterkutter allmählich zu rosten anfing. Da tauchte er eines Morgens total erschöpft aus dem Wasser auf: ein Zwerg im Smoking, mit einem Schnabel – fast so spitz, wie Jerrys ist. Ja, Leute, ihr werdet’s für eine Kindergeschichte halten und nicht glauben wollen, aber es ist nun mal passiert: ein Pinguin war es.“

„Calvados!“ fuhr Mackie Macpherson auf, „das kann doch wohl nur ein Witz sein!“

„Macpherson“, sagte Mary eisig, „wenn Sie jetzt anfangen wollen wie Jerry, wenn Sie jetzt zweifeln wollen …“

„Laß ihn in Ruhe, Mary“, bat Alexandre Calvados vernünftig, „er hat ja recht.



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