Das Geheimnis der Highlands by Karen Marie Moning

Das Geheimnis der Highlands by Karen Marie Moning

Autor:Karen Marie Moning [Moning, Karen Marie]
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Bd. 28450
ISBN: 9783843703024
Herausgeber: Ullstein eBooks
veröffentlicht: 2012-06-11T19:11:33+00:00


* * *

Aus dem Schloß zu entkommen war genauso schwierig, wie aus einem Gefängnis zu fliehen. Sie hatte weniger Chancen, den Wachen zu entkommen, als sich erfolgreich ins 20. Jahrhundert zurück zu wünschen. Dieses Mal hatte sie noch nicht einmal einen Revolver.

Es war wie in der Nacht, in der Eberhard starb – einer Nacht, an die sie nie wieder zu denken sich geschworen hatte.

Sie hatte das alles nicht gewollt, doch es war geschehen. Sie hatte nicht einmal gewußt, was vor sich ging, bis zu der Nacht, in der sie schließlich herausfand, weshalb Eberhard sie immer in diese einsamen Ferien geschickt hatte. So niedlich und leichtgläubig. Hatte sie nicht gehört, wie er sie in jener Nacht so beschrieb, als sie unerwartet aus London zurückgekehrt war, in der Hoffnung, ihn zu überraschen?

Und überrascht hatte sie ihn wirklich.

Nachdem sie durch die Hintertür der Garage in sein luxuriöses Heim geschlüpft war, belauschte Adrienne eine Unterhaltung, die nicht für ihre Ohren bestimmt war.

Eine Unterhaltung, für deren Mithören er sie umgebracht hätte. Sie hatte noch nicht nach ihm gerufen, als sie die Hand an die Tür zu seiner Höhle legte. Gerards Stimme klang deutlich durch die Tür.

»Hat Rupert sie in London getroffen?«

Adrienne erstarrte. Sie sprachen über sie. Wie konnten sie wissen, daß Rupert in London war? Sie hatte ihn gerade gestern dort getroffen. Sie hatte noch nicht einmal Eberhard angerufen und ihm davon erzählt.

Sie war übernächtigt, es hatte sie den ganzen Tag und die halbe Nacht gekostet, nach Hause zu gelangen. Sie preßte ein Ohr an die Tür und lauschte neugierig.

Eberhard lachte. »Genau, wie wir es geplant hatten. Er hat ihr erzählt, er sei in der Stadt, um für seine Frau ein Geschenk zu kaufen. Du kennst Adrienne, sie hat ihm alles abgenommen. Sie ist so niedlich und leichtgläubig. Du hattest von Anfang an recht mit ihr, Gerard. Sie ist die perfekte Brieftaube. Und sie wird niemals dahinterkommen, was wir machen, bis es uns egal sein kann.«

Adrienne zuckte zusammen, die Hand festgefroren an der Tür.

»Und wenn sie geschnappt wird, Eb? Was wirst du dann tun?«

Eberhards Lachen ließ ihr das Blut gefrieren. »Ah, das ist das Schönste an der Sache. Sie werden die Akten aus dem Waisenhaus ausgraben. Ich nahm mir die Freiheit, sie ein bißchen überarbeiten zu lassen. Sie zeigen nun eine jugendliche Straftäterin, mit einem natürlichen Hang zu kriminellem Verhalten. Sie wird die Sache alleine ausbaden müssen. Es gibt nicht einen Cop in meiner schönen Stadt, der versuchen würde, Herrn Eberhard Darrow Garrett irgend etwas anzuhängen – dem freigebigen politischen Schutzherrn. Ich verlasse nie das Königreich New Orleans. Sie ist diejenige, die immer wieder ein- und ausreist.«

Adriennes Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Was hatte er gerade gesagt?

Gerard lachte. »Wir haben letzten Monat eine riesige Lieferung in ihrem Mercedes rausgebracht, Eb. Die Acapulco-Fahrt war einfach brillant.«

Lieferung? Adrienne dachte rasch nach. Lieferung von was? Geräuschlos trat sie von der Tür zurück.

Dumm. Leichtgläubig. Unschuldig. Was war so schlimm daran, unschuldig zu sein? fragte sie sich, als sie durch das dunkle Haus schlich und ihr Schluchzen unterdrückte. Zumindest war Ehre in der Unschuld.



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